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ärzteinformationszentrum
EbM Ärzteinformationszentrum
Department für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie
Donau-Universität Krems
Antwortdokument zur Anfrage
Gibt es Studien, die die Sicherheit einer intravenösen Haloperidolgabe hinsichtlich kardialer Nebenwirkungen mit der Sicherheit einer i.m oder oralen Gabe von Haloperidol bei erwachsenen psychiatrischen PatientInnen vergleichen?
Ist bei Anwendung von intravenösem Haloperidol bei erwachsenen psychiatrischen PatientInnen auf einer Allgemeinstation ein laufendes EKG-Monitoring für die Kontrolle der QT-Zeit notwendig?
erstellt 10 / 2015 ∙
Wir haben keine Studien gefunden, die die Sicherheit von intravenösem (i.v) Haloperidol mit
einer intramuskulären oder oralen Verabreichung verglichen. Es konnten lediglich Fallberichte
und Fallserien eruiert werden, die über Torsade-de-Pointes Tachykardien bei Anwendung von
Haloperidol i.v. berichteten.[1, 2] Die Haloperidol Injektionslösung wurde von der U.S. Food and
Drug Administration (FDA) lediglich für die intramuskuläre Anwendung zugelassen.[1] Die FDA
veröffentlichte 2007 aufgrund der Fallberichte über plötzliche Todesfälle und Torsade de
Pointes-Tachykardien in Zusammenhang mit Haloperidol i.v. folgende Warnhinweise:[1]
Höhere Dosen und die intravenöse Verabreichung von Haloperidol scheinen mit einem
höheren Risiko einer QT-Zeit-Verlängerung und Torsade de Pointes-Tachykardien
verbunden zu sein.
Obwohl Fälle von plötzlichem Tod, Torsade de Pointes-Tachykardien und
Verlängerungen der QT-Zeit auch ohne begünstigende Faktoren berichtet wurden, wird
besondere Vorsicht bei PatientInnen mit weiteren Risikofaktoren für eine Verlängerung
der QT-Zeit empfohlen wie z.B.: Elektrolytstörungen (vor allem Hypokaliämie und
Hypomagnesiämie), kardialen Abnormalitäten, Hypothyreoidismus, familiärem Long-
QT-Syndrom oder Einnahme von Medikamenten, die die QT-Zeit verlängern.
Wegen des Risikos von Torsade de Pointes-Tachykardien und einer QT-Zeit-
Verlängerung, wird bei intravenöser Anwendung von Haloperidol ein EKG-Monitoring
Haloperidol ist für die intravenöse Anwendung nicht zugelassen.
Die deutsche Arzneimittelkommission veröffentlichte 2010 ebenfalls eine Stellungnahme des
Herstellers, in der bei intravenöser Anwendung von Haloperidol ein EKG-Monitoring empfohlen
Um relevante Studien zu finden, wurde in folgenden Datenbanken recherchiert: PubMed, Cochrane,
Embase, UpToDate. Dies ist kein systematischer Review, sondern eine Zusammenfassung der
besten Evidenz, die in den obengenannten Datenbanken zu diesem Thema durch Literatursuche
gewonnen werden konnte.
Haloperidol (Handelsname: Haldol) ist ein Antipsychotikum der ersten Generation, das in Tabletten-
oder Tropfenform für die orale Einnahme, oder in Form von Injektionslösungen für die intramuskuläre
Anwendung zur Verfügung steht. Obwohl Haloperidol für eine intravenöse Anwendung nicht
zugelassen ist, wird es laut UpTodate auf Intensivstationen verwendet, um unruhiges Verhalten bei
PatientInnen im Delirium zu behandeln. An psychiatrischen Abteilungen wird i.v. Haloperidol laut
UpToDate nicht angewandt. Sowohl die orale als auch die intramuskuläre Anwendung von Haloperidol
wurden mit minimalen Änderungen im QT-Intervall assoziiert[4]: In seiner Fachinformation für die
intramuskuläre Anwendung von Haloperidol nennt der Hersteller unter den unerwünschten
Ereignissen die QT - Verlängerung im EKG, welche das Risiko für eine Herzrhythmustörung, die
Torsade de Pointes-Tachykardie erhöht. Diese tritt bei intramuskulärer Anwendung mit einer
Häufigkeit von 1 bis 10 Behandelten von 10.000 auf.[5]
Wir konnten keine Studien finden, die untersuchten, wieviel häufiger QT-Verlängerungen oder
Torsade de Pointes Tachykardien bei PatientInnen auftreten, die intravenös Haloperidol erhalten im
Vergleich zu PatientInnen, die Haldol intramuskulär oder oral verabreicht bekommen. Es konnten
lediglich Fallberichte und Fallserien eruiert werden, die über Torsade-de-Pointes Tachykardien bei
Anwendung von Haloperidol i.v. berichteten.[1, 2] Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hielt
in seiner Warnung zu Haloperidol fest, dass es nicht möglich ist, aufgrund von Fallberichten
festzustellen, wie häufig Torsade de Pointes Tachykardien unter einer i.v Gabe von Haloperidol
Die Haloperidol Injektionslösung wurde von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) lediglich für
die intramuskuläre Anwendung zugelassen. Die FDA veröffentlichte 2007 aufgrund von Fallberichten
über plötzliche Todesfälle, Torsade de Pointes -Tachykardien und Verlängerungen der QT-Zeit bei
PatientInnen mit intravenöser Haloperidol-Therapie folgende Warnhinweise[1]:
Höhere Dosen und die intravenöse Verabreichung von Haloperidol scheinen mit einem
höherem Risiko einer QT-Zeit-Verlängerung und Torsade de Pointes Tachykardien
verbunden zu sein.
Obwohl Fälle von plötzlichem Tod, Torsade de Pointes-Tachykardien und Verlängerungen
der QT-Zeit auch ohne begünstigende Faktoren berichtet wurden, wird besondere Vorsicht
bei PatientInnen mit weiteren Risikofaktoren für eine Verlängerung der QT-Zeit empfohlen
wie z.B. bei Elektrolytstörungen (vor allem Hypokaliämie und Hypomagnesiämie), kardialen
Abnormalitäten, Hypothyreoidismus, familärem Long-QT-Syndrom oder Einnahme von
Medikamenten, die die QT-Zeit verlängern.
Auf Grund des Risikos von Torsade de Pointes Tachykardien und einer QT-Zeit-
Verlängerung, wird bei intravenöser Anwendung von Haloperidol ein EKG-Monitoring
Die deutsche Arzneimittelkommission veröffentlichte 2010 ebenfalls eine Stellungnahme des
Herstellers, in der bei intravenöser Anwendung von Haloperidol ein EKG-Monitoring empfohlen
Stärke der Evidenz
Die Stärke der Evidenz ist unzureichend, um auf Basis von Studien höheren Evidenzgrades eine
Aussage darüber zu treffen, um wieviel häufiger Verlängerungen der QT-Zeit bzw. Torsade de Pointes
Tachykardien im Vergleich zu einer intramuskulären oder oralen Verabreichung auftreten und ob ein
EKG-Monitoring notwendig ist.
Auf Basis von Berichten über plötzliche Todesfälle nach intravenöser Haloperidolgabe empfiehlt die
FDA, bei einer i.v.Anwendung von Haloperidol ein EKG Monitoring durchzuführen.[1] Auch die
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft veröffentlichte 2010 eine Stellungnahme des
Herstellers, in der bei intravenöser Anwendung von Haloperidol ein EKG-Monitoring empfohlen
Die Stärke der Evidenz ist hoch. Es ist unwahrscheinlich, dass
neue Studien die Einschätzung des Behandlungseffektes/der
Intervention verändern werden.
Die Stärke der Evidenz ist moderat. Neue Studien werden
möglicherweise aber einen wichtigen Einfluss auf die
Einschätzung des Behandlungseffektes/der Intervention haben.
Die Stärke der Evidenz ist niedrig. Neue Studien werden mit
Sicherheit einen wichtigen Einfluss auf die Einschätzung des
Behandlungseffektes / der Intervention haben.
Die Evidenz ist unzureichend oder fehlend, um die Wirksamkeit
und Sicherheit der Behandlung/der Intervention einschätzen zu
Pubmed 06.07.2015
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#18 NOT #21 (49)
U.S.Food and Drug Administration.
Information for Healthcare Professionals: Haloperidol. 2013; Available from:
Meyer-Massetti, C., et al.,
Comparative safety of antipsychotics in the WHO
pharmacovigilance database: The haloperidol case. International Journal of Clinical
Pharmacy, 2011.
33(5): p. 806-814.
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.
Veröffentlichung über Änderungen der bisher empfohlenen Applikationswege von Haldol®-Janssen Injektionslösung 2010 [cited 2015 1.Okt]; Available from:
Jibson D Michael, M.,
First-generation antipsychotic medications: Pharmacology, administration, and comparative side effects. UpToDate, 2015: p. 1-22.
Pharma, J.-C.
Fachinformation Haldol 5mg/ml Injektionslösung. Available from: http://www.janssen-medinfo.at/sites/janssen-medinfo.at/files/Haldol%20Decanoat_FI_20140908.pdf.
Das EbM Ärzteinformationszentrum wird durch eine Kooperation des niederösterreichischen
Gesundheits- und Sozialfonds ∙∙ und der Donau-Universität Krems ∙
∙ ermöglicht.
Disclaimer
Dieses Dokument wurde vom EbM Ärzteinformationszentrum des Departments für Evidenzbasierte
Medizin und Klinische Epidemiologie der Donau-Universität Krems - basierend auf der Anfrage eines
praktizierenden Arztes / einer praktizierenden Ärztin - verfasst.
Das Dokument spiegelt die Evidenzlage zu einem medizinischen Thema zum Zeitpunkt der
Literatursuche wider. Das EbM Ärzteinformationszentrum übernimmt keine Verantwortung für
individuelle PatientInnentherapien.
Source: http://www.ebminfo.at/antwortdokumente/interne_medizin_psychiatrie_2015_10_Haloperidol.pdf
Brochure of the Department of Pharmacy, DIU Contents Management of the University……………………………………………… 3 Management of the Faculty of Science & Information Technology………. 4 Faculty of Science & Information Technology…. ……………………………. Academic rules and regulations……………………………………………….…. 14
The National Association for Holistic Aromatherapy In This Issue: • A Pure Journey • Scoliosis: Part 2 • The Humble Case Study • Teaching Essential Oil Chemistry • Aromatherapy in Hospice • The Aromatherapy Business. 2010 • 3 Aromatherapy Journal The National Association for Holistic Aromatherapy