Region: provinz velasco, bolivien
Umsetzung der UN Konvention zur Biodiversität:
Referenzprojekte des DED
─ Unterstützung von Aktivitäten zum Erhalt und zur Nutzung der biologischen Vielfalt ─
Die Vorgehensweise des DED im Themenfeld „Biodiversität – Erhalt der Schöpfung" leitet sich
aus den entwicklungspolitischen Zielstellungen der Bundesregierung ab. Diese sind im Sektor-
konzept des BMZ (Sektorkonzept Wald und nachhaltige Entwicklung 121), den Länderkonzep-
ten sowie den Schwerpunktstrategiepapieren des Ministeriums formuliert. Der DED orientiert
sich damit ebenso wie das Ministerium, dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung folgend,
an den Zielen der Millenium Development Goals (MDG) der Vereinten Nationen. Für den vor-
liegenden Kontext relevant ist insbesondere das MDG - Ziel 7: „Ensure Environmental Sustai-
nability". Als Teil der deutschen technischen Zusammenarbeit folgt der DED dem Aktionspro-
gramms 2015 der Bundesregierung, welches das Ziel enthält: „Zugang zu lebenswichtigen Res-
sourcen sichern- eine intakte Umwelt fördern". Neben dem Erhalt der biologischen Vielfalt
verfolgt die Konvention zur Biodiversität der Vereinten Nationen das Ziel, eine nachhaltige
Nutzung sowie die gerechte Aufteilung der Vorteile aus der Nutzung genetischer Ressourcen zu
gewährleisten. Diesem Ziel ist auch der DED in seiner Arbeit verpflichtet.
„Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen sichern ―
eine intakte Umwelt fördern."
Distrikt Petén, Guatemala
Nachhaltige Nutzung des Regenwaldes zum
Entwicklungsmaßnahme
Schutz der Biodiversität
Asociacion de Comunidades Forestales de
Petén ACOFOP, MANMUNISUR (Man-
comunidad de Municipalidades del Sur
del Peten)
Laufzeit der Maßnahme
406.097 € (1 Projektplatz)
Problemstellung
Circa 70 % der guatemaltekischen Bevölkerung lebt in Armut. Lediglich 4 % der Bevölkerung
verfügen über 65 % des fruchtbaren Bodens. Der übrige Teil der Bevölkerung ist gezwungen,
auf kleinen Parzellen ihren Lebensunterhalt zu erwirtsc
iniitierten von 1944 bis 1954 Landreformen, die jedoch nach dem von
weitgehend rückgängig gemacht wurden. Die „Land-
frage" in Guatemala ist jedoch immer wieder Ursache für Menschenrechtsverletzungen, insbe-
sondere sind Kleinbauern betroffen. Der DED unterstützt seit 1996 Waldgemeinden
im Distrikt Péten, die sich zusammenschlossen, um rechtlich abgesicherten Zugang zu den
Ressourcen des Waldes zu bekommen. Der globale ökologische Wert der in Péten vorherr-
schenden Tropenwälder liegt in ihrer hohen Biodiversität. Unkontrollierte Zuwanderung sowie
Viehwirtschaft haben jedoch den Druck auf die natürlichen Ressourcen der Region verschärft.
Um dieser Besorgnis erregenden Entwicklung zu begegnen, wies die guatemaltekische Regie-
rung deshalb im Jahr 1990 das 2,1 Mio. ha große Schutzgebiet Maya als Biosphärenreservat
aus. Unkontrolliertes Abholzen und Landbesetzung waren jedoch weiterhin an der Tagesord-
nung. Als Mitte der 1990er Jahre der Staat Waldkonzessionen an private Einschlagfirmen ver-
geben wollte, organisierten sich die Landgemeinden, um ihrerseits für den legalen Zugang zu
den Naturressourcen zu kämpfen. Dies war der Beginn des Zusammenschlusses der Waldge-
meinden des Petén: ACOFOP (Asociacion de Comunidades Forestales de Petén).
ACOFOP wurde vom DED als Selbsthilfeorganisation im Aufbau konzeptionell und finanziell
unterstützt. Der DED leistete damit eine grundlegende Unterstützung in einem frühen Stadium
der Entwicklung. Die im Biosphärenreservat angesiedelten Dörfer wollten über Waldkonzessi-
onen legalen Zugang zu den Ressourcen des Waldes bekommen, um diese nachhaltig nutzen zu
können. Die wichtigsten Aufgaben des DED lagen darin, ACOFOP als Organisation im Auf-
bau zu beraten, Geldgeber zu finden, bei der Lobbyarbeit zu helfen sowie den Mitgliedsge-
meinden grundlegendes technisches Wissen über die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressour-
cen des Waldes zur Verfügung zu stellen. Außerdem wurden die Arbeitsbereiche Kommunika-
tion und Gender mit Hilfe einer Fachkraft des DED auf – und ausgebaut. Letztendliches Ziel
der DED Unterstützung war es, die Lebensumstände der Waldgemeinden zu verbessern und
somit die natürlichen Ressourcen des Regenwaldes durch deren nachhaltige Nutzung zu schüt-
zen. Die Einführung des FSC (Forest Stewardship Council) Siegels als Beleg nachhaltiger
Wirtschaftsweise war eines der Vorhaben von ACOFOP. Bessere Vermarktungsmöglichkeiten
und damit verbesserte Einkommensmöglichkeiten für die Gemeinden sollten dabei helfen, die
biologische Vielfalt zu erhalten und die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stellung der
Landbevölkerung zu verbessern.
Erzielte Wirkungen
Heute sind die 30 Mitgliedsgemeinden unter dem Dach von ACOFOP die Hauptverantwortli-
chen für die Erhaltung und Nutzung des tropischen Waldes im Maya Biosphärenreservats.
Die Dorfbewohner, die früher von illegalem Holzeinschlag und auf Brandrodung folgenden
Maisanbau gelebt haben, handeln heute mit zertifiziertem Mahagoniholz auf dem Weltmarkt.
ACOFOP als Dachverband repräsentiert das weltweit größte Forstunternehmen in Gemeinde-
hand. Circa 500.000 ha Regenwald werden von 30 Dörfern aus 5 Munizipien (Kreisen) nach-
haltig bewirtschaftet und geschützt. Die Nutzung der gesamten Waldflächen der ACOFOP
Mitglieder ist über das Siegel des Forset Stewardship Council (FSC) zertifiziert.
Provinz Velasco, Bolivien
Soziale Forstwirtschaft als Beitrag zum
Entwicklungsmaßnahme
Schutz der Biodiversität
Centro de Investigación Agrícola
Tropical)
Laufzeit der Maßnahme
718.636 € (1 Projektplatz)
Problemstellung
Am Rand der übrig gebliebenen Naturwälder Boliviens treiben Unternehmen Brandrodungs-
wirtschaft für großflächigen Ackerbau und Kleinbauern für Subsistenzlandwirtschaft. Die
Biodiversität ist neben der virulenten Ausbreitung der der Vieh- und Sojawirtschaft zusätzlich
durch zerstörerischen illegalen Holzeinschlag bedroht. Das bolivianische Forstgesetz von
1996 billigte erstmals auch individuellen Bauern, sowie indigenen Gruppen und Gemeinden
Forstkonzessionen zu ― ein wesentlicher Anreiz für die Anwohner der verbliebenen ge-
schlossenen Waldflächen, die stattfindende Zerstörung der forstlichen Ressourcen einzu-
dämmen. Auf dieser Grundlage initiierte der DED Bolivien in Kooperation mit dem bolivia-
nischen Forschungszentrum CIAT (Centro de Investigación Agrícola Tropical) im Jahr 1998
ein soziales Forstprojekt. Ziel dabei war es, die Lebensbedingungen der indigenen Bevölke-
rung in der Provinz Velasco langfristig zu verbessern und dadurch das Ökosystem und dessen
Biodiversität zu schützen. Die Wälder Velascos sind Teil des Bosque seco Chiquitano, des
größten noch gut erhaltenen Trockenwaldes der Erde.
Das soziale Forstprojekt des CIAT versucht mit Unterstützung des DED der Zerstörung des
Trockenwaldes Einhalt zu bieten, indem es auf das hohe ökonomische Potential einer nach-
haltigen Forstwirtschaft aufmerksam macht. Durch die Zusammenarbeit mit dem DED entwi-
ckelte sich das Regionalbüro CIAT San Ignacio in den vergangenen Jahren zum zentralen
Förderungszentrum in der Provinz Velasco im Themenbereich soziale Forstwirtschaft. CIAT
und der DED beraten die Forstgemeinden in ihrer Organisationsentwicklung und stärken ihre
Verwaltungsstrukturen. Es wurde ein Aus- und Fortbildungszentrum errichtet, in dem regel-
mäßig Kurse für die lokale Bevölkerung angeboten werden. Außerdem fördert und unterstützt
der DED den im Jahr 2005 gegründeten indigenen Gemeindedachverband COINFO (Comité
intercomunal forestal de la Provincia Velasco), welcher als Lobbyorganisation der Gemein-
den die soziokulturellen, politischen und ökonomischen Interessen seiner Mitglieder gegen-
über Staat, Verwaltung und Privatwirtschaft vertritt.
Erzielte Wirkungen
Obwohl die Forstflächen der inzwischen 12 indigenen Gemeinden in Anbetracht der enormen
Größe der Provinz eher bescheiden wirken, sind diese Gemeinden die einzigen Waldbesitzer
der Provinz, die ihre Waldressource nicht illegal ausbeuten, sondern sie gesetzlich legitimiert
und nachhaltig bewirtschaften. Somit sind sie bestens positioniert, bei der weiteren Vergabe
der Bewirtschaftungsrechte für großflächige munizipale Waldreserven weitere Zuschläge zu
erhalten. Durch die Initiative des CIAT und mit Unterstützung des DED haben sie die nach-
haltige Waldbewirtschaftung erlernt und ihre neu erworbenen Fähigkeiten in der Praxis über-
zeugend unter Beweis stellen können.
Kalahari, Botswana
Entwicklungsmaßnahme
Schutz der Biodiversität im südlichen Afrika
─ Schutz und Nutzung von Hoodia
Regierung Botswana, African Development
Foundation
Laufzeit der Maßnahme
248.016 € (1 Projektplatz)
Problemstellung
Die wasserspeichernde Pflanze Hoodia wird wegen ihrer Eigenschaft, Hunger und Durst zu
unterdrücken, seit Jahrtausenden von den in der Kalahari lebenden San genutzt, um Dürrezei-
ten zu überstehen. Vor einigen Jahrzehnten geriet die Pflanze in den Fokus pharmazeutischer
Unternehmen: Das natürliche Schlankheitsmittel bedient heute einen gigantischen internatio-
nalen Markt, obwohl Hoodia noch nicht kommerziell angebaut wird. Damit ist jedes Produkt
ist demnach auf der Basis wild wachsender und unkontrolliert gesammelter Pflanzen herge-
stellt. Illegale Sammlungen werden durch hohe Preise gefördert. Die Art befindet ist daher
mittlerweile schon massiv von der Ausrottung bedroht. Vor diesem Hintergrund hat die Re-
gierung Botswanas mit Unterstützung des DED eine Strategie zum Schutz und der nachhalti-
ger Nutzung von Hoodia entwickelt.
In mehreren Gemeinden wurden Gewächshäuser errichtet und die ersten 10.000 Hoodia -
Pflanzen wurden im Jahr 2007 erfolgreich angezogen. Die erste bescheidende Ernte mit einem
Gesamtgewinn von mindestens 20.000 € wird Ende 2008 erwartet. Jedes Jahr soll die Anzahl
der kultivierten Hoodia-Pflanzen erhöht werden, um möglichst viele Farmer unabhängig zu
machen. Die vorhandene Nachfrage muss mittelfristig überwiegend aus Anbau von Hoodia
gedeckt werden, um weiteren illegalen Raubbau nachhaltig zu unterbinden. Deshalb hat das
Department of Forestry and Range Resources unter Beratung durch eine DED Fachkraft ein
Anbauprojekt in der südlichen Kalahari gestartet: Die ersten vier Gemeinden wurden in An-
baumethoden, Samensammlung und Projektmanagement geschult. Die Finanzierung der not-
wendigen Gewächshäuser wurde durch die Regierung Botswanas mit Mitteln der African De-
velopment Bank sichergestellt
Erzielte Wirkungen
Aufgrund der mangelnden Erwerbsmöglichkeiten in der Kalahari wird das Projekt begeistert
von den Menschen angenommen. Die ökologische und ökonomische Bedeutung der Biodi-
versität wurde von der lokalen Bevölkerung erkannt und auch die Sorge um ihre Bedrohung
geteilt: Jede Hoodia Pflanze wird nicht nur von der Bevölkerung als wertvoll betrachtet, da
ihre Samen für die Kultivierung weiterer Pflanzen benötigt werden. Sie hat aufgrund der in-
ternationalen Nachfrage auch einen bedeutenden ökonomischen Wert. Die inzwischen sehr
geringe Zahl wild wachsender Hoodias limitiert aber auch gleichzeitig den Projekterfolg, da
deshalb nur begrenzt Samen verfügbar sind. Wenn jedoch erst die kultivierten Pflanzen zu-
sätzlichen Samen produzieren, wird man stärker expandieren können. Es handelt sich damit
um ein Pilotprojekt, welches bei Erfolg durch die Regierung in anderen Regionen Botswanas
dupliziert werden soll.
Kalahari, Botswana
Schutz der Biodiversität im südlichen Afrika:
Entwicklungsmaßnahme
Nachhaltiges Management der Teufelskralle
Regierung Botswana &
Department of For-
estry & Range Resources (DFRR)
Laufzeit der Maßnahme
Bisher 327.846 € (1 Projektplatz)
Die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) ist eine traditionelle Heilpflanze der Kalaha-
ri, welche auch in Deutschland seit Jahrzehnten mit Erfolg gegen degenerative Gelenkerkran-
kungen eingesetzt wird. Die unterirdische Knolle wird vor Ort getrocknet und dann an phar-
mazeutische Unternehmen in Übersee exportiert. In der Kalahari hat sich die kommerzielle
Nutzung seit drei Jahrzehnten etabliert und ermöglicht mehreren tausend Familien jährlich ein
wichtiges zusätzliches Einkommen. Dies führte jedoch in weiten Teilen zu einer lokalen Ü-
bernutzung und damit zum drohenden Verlust dieser Planzenart. Der negative Trend wurde
durch sinkende Preise gefördert: Die Sammler begannen die schonende Sammlung zu miss-
achten, um ihr Einkommensniveau zu halten. Die Teufelskralle kann aber nur durch nachhal-
tige Bewirtschaftung erhalten werden. Geschieht dies, stellt die Beerntung der Wildbestände
eine alternative Einkommensquelle zur Rinderwirtschaft dar, welche als Hauptursache für
Wüstenbildung und Artenverlust in Botswana gilt.
Projektbeschreibung
Mit Hilfe einer entsandten Fachkraft des DED wurden Optionen für nachhaltige Sammlungs-
systeme entwickelt und 2006 in der Umsetzung erprobt. Es sollte eine Methode gefunden
werden, die sich von ländlichen Gemeinden realisieren lässt und maximale Erfolge bezüglich
Ressourcenschutz und nachhaltiger Nutzung zeigt, ohne den monetären Nutzen zu schmälern.
Dabei hat sich die rotierende Sammlungsmethode als ideal erwiesen: Die Bestände der Teu-
felskralle werden dabei in vier Sammelgebiete eingeteilt. Somit werden die Teufelskrallenbe-
stände gefördert und die Pflanzen reproduzieren mehr und größere Knollen. Eine naturnahe,
aber dennoch gezielte Bewirtschaftung der Bestände hat damit das reine „Sammeln der Vor-
kommen" ersetzt.
Erzielte Wirkungen
Generell wird diese Managementmethode in den meisten Gemeinden verstanden und ange-
wandt. Selbstverantwortlich planen die Gemeinden die Unterteilung der Sammelgebiete und
den Sammelzyklus. Weitere Unterstützung seitens der Forstbehörde ist nötig, um diese Erfolg
versprechende Bewirtschaftungsmethoden auch in weiteren Distrikten zu etablieren. Neben
Botswana bedienen auch Namibia und Südafrika die internationale Nachfrage. So besteht ein
weiterer Schwerpunkt der Kooperation der Regierung Botswanas mit dem DED in der Ent-
wicklung einer regionalen Vermarktungsstrategie der Teufelskralle. So soll den sinkenden
Preisen begegnet werden, um die nachhaltige Nutzung weiter attraktiv zu machen. Eine sol-
che Strategie ist neben der Bewirtschaftungsmethode ein weiteres Schlüsselelement auf dem
Weg zu einem langfristig nachhaltigen Management der Wildbestände.
Provinz Thua Thien Hue, Vietnam
Pufferzonenmanagement, Umweltbildung und
Entwicklungsmaßnahme
Ökotourismus im Bach Ma Nationalpark
Bach Ma Nationalpark
Thua Thien Hue Provinz
Partnerorganisationen
Seit 2006 MPI (Ministry of Planning & Invest-
ment) und Regenwaldstiftung von EnBW
Laufzeit der Maßnahme
Bisher 585.758 € (1 Projektplatz)
Seit der Privatisierung von landwirtschaftlichem Grund und Boden und der Einleitung der
Wirtschaftreformen im Jahr 1986 sieht sich die ländliche Bevölkerung Vietnams mit sich
stark verändernden ökonomischen Rahmenbedingungen konfrontiert. Bei niedrigen Ver-
kaufspreisen für land- und forstwirtschaftliche Produkte findet über die Ausdehnung der
landwirtschaftlich genutzten Flächen ein rascher großflächiger Raubbau an den natürlichen
Ressourcen statt. Bevölkerungsdruck, Armut und wachsende Besucherströme bedrohen auch
die natürlichen Ressourcen des Bach Ma Nationalparks in Zentralvietnam. Die Menschen in
der Pufferzone des Parks leben hauptsächlich von Land- und Forstwirtschaft. Gerade die Nut-
zung der Waldressource hat zudem eine hohe ökonomische und kulturelle Bedeutung. Auch
deshalb sind illegale Aktivitäten innerhalb des Nationalparks allzu häufige Vorkommnisse.
Die Pufferzone erfüllt ihre Funktion im naturschützerischen Sinne damit nur unzureichend, da
vielfach eine Umwandlung der restlichen naturnahen Wälder in ökologisch wenig wertvolle
Akazien- oder Kautschukplantagen stattfindet. Dazu werden zunächst bis an die direkten
Grenzen des Nationalparks Flächen durch Kahlschlag und anschließendes Abbrennen gerodet.
Die ökologische Stabilisierung und der Schutz des Bach Ma Nationalparks gegen Raubbau
und gefährdende Eingriffe sind die wesentlichen Ziele dieses Projektes. Eine Verbindung von
Naturschutzmaßnahmen und Aktivitäten im Bereich der sozioökonomischen Entwicklung soll
insgesamt den langfristigen Erhalt des artenreichen Gebietes gewährleisten. Die Bevölkerung
soll die vorhandenen Naturressourcen in der Pufferzone im Nationalpark nachhaltig und im
Einvernehmen mit der zuständigen Aufsichtsbehörde nutzen, ohne sie in ihrem Bestand zu
gefährden. Um den Bauern den damit in manchen Fällen verbundenen Nutzungsverlust zu
ersetzen, werden Einkommen schaffende Maßnahmen durchgeführt, insbesondere durch Ein-
führung kombinierter Agroforst- und Tierhaltungstechniken in die landwirtschaftlichen Be-
triebssysteme. Angestrebt ist dadurch auch die Verbesserung der Beziehungen der zuständi-
gen Forstbehörden zu den Verantwortlichen in den Landgemeinden. Seit 2006 wird nach dem
Schwerpunktstrategiepapier (SSP) Umwelt dem Schutz der Biodiversität im Rahmen von
Forstvorhaben, wie dem in Bach Ma und damit der deutschen Unterstützung für die Entwick-
lung Vietnams eine besondere Rolle zugewiesen.
Erzielte Wirkungen
Die kleinbäuerliche Landwirtschaft wurde insbesondere durch die Verbesserung der Tierhal-
tungstechnik ökonomisch gestärkt. Verbesserte Pflanzenproduktion und eine erfolgreichere
Vermarktung der Produkte auf lokalen Märkten wirken sich ebenfalls in deutlichen Einkom-
mensverbesserungen aus. Zusätzliche Betriebszweige, wie Nutzpflanzenanbau, Süßwasser-
fischzucht, Schweinezucht sind getestet und verbreitet worden, die ökonomische Basis der
Landwirte wurde hierdurch verbreitet und abgesichert. Fast alle vom DED geförderten Maß-
nahmen wurden in den Pufferzonen bereits teilweise erfolgreich praktiziert. Erfolgreich wur-
den auch die Counterparts fachlich weitergebildet. Die Einführung Holz sparender Herde hat
entscheidend zu einem verringerten Brennholzbedarf in den Anrainergemeinden beigetragen.
Planungs- und Selbsthilfekapazitäten sind auf lokaler Ebene gestärkt worden, und werden
weiterhin unterstützt. Ob die Bevölkerung in der Pufferzone die Nutzung der natürlichen Res-
sourcen im Nationalpark eingeschränkt hat, kann noch nicht endgültig beurteilt werden, posi-
tive Tendenzen sind aber deutlich zu erkennen. So werden etwa Verstöße gegen die Nut-
zungsregeln und Verbote inzwischen regelmäßig von Bürgern angezeigt und von der Forstpo-
lizei aufgedeckt, Wilderer und Holzdiebe werden immer öfter gefasst Zwischen Aufsichtsbe-
hörde und Gemeindevertretern besteht ein echtes Vertrauensverhältnis.
Schutz und nachhaltige Bewirtschaftung des
Entwicklungsmaßnahme
GTZ, KfW, CONAF (
Partnerorganisationen
Confederacion Nacional
Forestal)
Laufzeit der Maßnahme
9.264.470 (10 Projektplätze)
Aufgrund Jahrhunderte langer Ausbeutung und Umwandlung des Urwaldes in industrielle
Forstplantagen degradierte der chilenische Naturwald in den zurückliegenden Jahrzehnten-
großflächig. Chile hat durch die Einführung des Plantagenförderungsgesetzes im Jahr 1974
unter der Diktatur von Pinochet (1973-1990) in wenigen Jahren Millionen ha von Kiefern-
und Eukalyptusplantagen aufgebaut. Die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz wächst in An-
betracht des weltweiten Energiehungers weiter. Die zwei größten Forstunternehmen Chiles
besitzen zusammen 1,4 Mio. ha Plantagenwald und verfügen über eine starke politische Lob-
by. Kleine und mittlere Plantagenbetriebe arbeiten in aller Regel in der Bewirtschaftung die-
ser Plantagen den Großunternehmen zu. Der verbleibende Naturwald Chiles besteht aus einer
Vielfalt einheimischer Arten, unter dem Gesichtspunkt des Artenschutzes, aber auch unter
ökonomischen Gesichtspunkten werden die übrig gebliebenen Bestände zunehmend als wert-
voll und erhaltenswert eingestuft. In der Regel wird der Naturwald, der in den abgelegenen
Regionen überleben konnte, von kleinsten und kleinen Betrieben lokal ansässiger Waldbesit-
zer bewirtschaftet und auch das lokal agierende verarbeitende Gewerbe ist von Klein- und
Kleinstunternehmen geprägt. Viele Waldbesitzer, darunter ein hoher Anteil indigener Bevöl-
kerung, leben momentan in Armut oder an der Armutsgrenze. Der Naturwald bildet jedoch
eine natürliche Ressource mit großem Potential, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesell-
schaftlich, kulturell und ökologisch. Dieses Potential wurde jahrzehntelang im politischen
Raum vollkommen ignoriert.
Seit 1992 arbeitete der DED mit der nationalen Forstbehörde CONAF (Confederacion Nacio
nal Forestal) in dem Projekt „Nachhaltige Naturwaldbewirtschaftung". Seit 1997 beteiligten
sich zusätzlich auch GTZ und KfW an dem Kooperationsvorhaben. Ziele waren die nachhal-
tige Nutzung der Naturwälder und damit der Erhalt ihrer Biodiversität sowie die Armutsbe-
kämpfung im bisher eher benachteiligten Süden Chiles. Bis zu zehn Entwicklungshelfer des
DED arbeiteten mit CONAF in fünf Regionen im Süden von Chile an der Vermittlung integ-
rierter und nachhaltiger Techniken der Waldbewirtschaftung. Zunächst wurden Naturwaldbe-
sitzer mit gültigem Besitztitel identifiziert und bei der Erstellung von Waldbewirtschaftungs-
plänen unterstützt. Auf dieser Grundlage konnten sie in Abstimmung mit CONAF ihren Wald
nun legal bewirtschaften. Um die nachhaltige Nutzung des Waldes mit einem deutlichen wirt-
schaftlichen Vorteil zu verbinden, wurde eine praktikable Form der Forstzertifizierung für
Gruppen von Waldbesitzer ausgearbeitet, erprobt und eingeführt.
Erzielte Wirkungen
Insgesamt wurden in 10 Jahren rund 3.800 Forstnutzungspläne für kleine und mittlere Betrie-
be auf einer Fläche von 172.000 ha erarbeitet. Auf ca. 25.000 ha wurden nachhaltige Bewirt-
schaftungsmaßnahmen umgesetzt, die konkret auf Vermarktungsmöglichkeiten ausgerichtet
wurden. Das Ziel der Förderung bestand in der Anfangsphase (1997-2002) darin, die her-
kömmlichen ausbeuterischen Bewirtschaftungsformen durch einen geregelten und an Nach-
haltigkeit orientierten Waldbau zu ersetzen. In der zweiten Phase (2003-2007) richteten sich
die Aktivitäten zunehmend auf die gezielte Förderung lokaler Verarbeitung und holzbasierter
Wertschöpfungsketten. So wurde auch die Vermarktung und Zertifizierung nach dem Standart
des Forest Stewardship Council FSC von Holz und anderen Waldprodukten gefördert. Die
Zertifizierung wird inzwischen von CONAF und Teilen der Holzindustrie aufgegriffen. Sie-
ben Forstunternehmen handeln heute mit FSC zertifiziertem Holz. Durch die garantierte und
überprüfte nachhaltige Wirtschaftsweise wird die biologische Vielfalt erhalten. Die Nutzungs-
rechte der einheimischen Bevölkerung werden geachtet. Aufgrund der zurzeit noch niedrigen
Qualität der Bestände ist das Hauptprodukt jedoch zumeist noch Brennholz. Mit der Verab-
schiedung des Naturwaldgesetztes im Jahre 2007 wurde nach fast 15 Jahren Laufzeit des Pro-
jektes auch die politische Anerkennung der wirtschaftlichen und ökologischen Potentiale des
Naturwaldes und der Leistungen der Waldbesitzer erreicht. Der begünstigende rechtliche
Rahmen macht nun eine Ausweitung der durch das Projekt erprobten Praktiken leicht mög-
Ökotourismus zum Schutz der Biodiversität und
Entwicklungsmaßnahme
zur Einkommensverbesserung
Partnerorganisationen
(Quthing Wildlife Development
Laufzeit der Maßnahme
Bisher 263.107 (1 Projektplatz)
Im Distrikt Quthing im Südwesten Lesothos wird traditionell neben der Landbewirtschaftung
Viehhaltung betrieben. Geringe Niederschlagsmengen, Wassermangel während der Trocken-
zeit und starke Bodenerosion schränken das wirtschaftliche Potential einer nachhaltigen land-
und viehwirtschaftliche Produktion erheblich ein. Alternative Nutzungsformen, die neben der
Landwirtschaft ein weiteres ökonomisches Standbein sichern können, sind gefragt. Vor dem
Hintergrund einer beobachtbar fortschreitenden Zerstörung der natürlicher Ressourcen und
damit der Biodiversität, dem Verlust landwirtschaftlicher Produktivität und der folgenden
Reduktion von Einkommen, nimmt die Nichtregierungsorganisation Quthing Wildlife Deve-
lopment Trust mit Unterstützung des DED eine schonende Landnutzung durch Tourismus in
ihren Fokus. Besonders die attraktiven Bart- und Fahlgeier sind Zugpferde für Naturliebhaber,
da sie in den Naturräumen des Distrikts leicht zu beobachten sind.
Projektbeschreibung
Die Quthing Wildlife Development Trust (QWDT) wurde 1988 mit der Zielsetzung gegrün-
det, die biologische Vielfalt zu schützen und die Einkommenssituation der ländlichen Bevöl-
kerung, die den größten Teil der ca. 1.200 Mitglieder stellt, zu verbessern. Seit 2003 arbeitet
der QWDT zusammen mit dem DED. Sechs Regionen innerhalb des Quthing-Distriktes wer-
den auf Anfrage verschiedener Dörfer gegenwärtig vom QWDT und dem DED im Bereich
Tourismusentwicklung unterstützt. Gefördert wird die Bildung von aktiven Kleingruppen
innerhalb der Dörfer. Diese Kleingruppen schließen sich zusammen, um gemeinsame Aktivi-
täten durchzuführen, zum Beispiel die Errichtung dreier Touristenchalets, die im Jahre 2003
mit Unterstützung des DED gebaut wurden. Auch die Einrichtung eines Kunsthandwerker-
marktes oder die Organisation von Reittouren sind weitere Beispiele. Das erzielte Einkommen
fließt direkt in die jeweiligen Kleingruppen. Die Beratung der NRO QWDT durch den DED
zielt besonders auf Vermittlung und Entwicklung von Managementfähigkeiten, die Verbesse-
rung der Vermarktung der Angebote und auf die Ausbildung von Touristenführern ab.
Erzielte Wirkung
Die Menschen im Quting-Distrikt wollen ihre Einkommensmöglichkeiten und damit die Basis
ihres Lebens ausweiten. Viele wollen eine positive Veränderung ihrer Lebensbedingungen
herbeiführen und sind bereit zu handeln. QWDT steht ihnen dabei mit Rat und Unterstützung
zur Seite. Mit seinen Aktivitäten zur Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus hat QWDT
im Quthing-Distrikt erst 2003 begonnen und seitdem beachtliche Fortschritte erzielt. Nicht
zuletzt gewann der Projektansatz zur Entwicklung von Ökotourismus in Quthing den Preis für
nachhaltige Tourismusentwicklung 2003, der von der Organisation Les sommets du Tourisme,
Chamonix, Mont Blanc vergeben wird. In vier Arealen des Distriktes sind rentable Ökotou-
rismusprojekte etabliert (Ha Liphapang/Sebapala, Ha Thlaku, Moorosi Chalets/Mt. Moorosi,
Fossil Footprint Site, Lower Moyeni). Sie ermöglichen ihren Betreibern nicht nur ein zusätzli-
ches Einkommen, sondern auch einen Blick weit über den Horizont des Distriktes Quting
Phou Khao Khouay National protected Area,
Ökotouristisches Modellprojekt zum Schutz der
Entwicklungsmaßnahme
Biodiversität und zur Einkommensverbesserung
Partnerorganisationen
LNTA (Lao National Tourism Adiministration)
Laufzeit der Maßnahme
388.441 € (1 Projektplatz)
Laos wird von den Vereinten Nationen als eines der am wenigsten entwickelten Länder der
Welt ausgewiesen. Nach seiner politischen Öffnung vor ca. 16 Jahren hat sich der Tourismus
schnell zu einem ernstzunehmenden und weiter wachsenden Wirtschaftsbereich entwickelt.
Laos soll nach den Plänen der laotischen Tourismusbehörde (LNTA) zum weltweit erstklassi-
gen Anbieter von Ökotourismus werden. Erreicht werden soll damit eine gleichmäßigere Ein-
kommensverteilung gerade auch in ländlichen Gebieten. Hindernisse auf dem Weg dahin sind
mangelnde eigene Erfahrung, ein unzureichend ausgebildete Mitarbeiterstab und die schlechte
Infrastruktur gerade im Lande, bzw. den ökologisch attraktiven Naturräumen. In diesem Kon-
text kann der DED mit Unterstützung von nachhaltigen Tourismusaktivitäten in Gegenden
abseits der Zentren des Kulturtourismus eingreifen, um die natürlichen und kulturellen Res-
sourcen zu erhalten und gleichzeitig neue Einkommensquellen für oft von strengen Umwelt-
auflagen eher wirtschaftlich benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Der Phou
Khao Khouay Nationalpark wurde in früheren Jahren durch ungeregelte Holzfällerei stark in
Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem hat der Park intakte, attraktive Landschaften mit enormer
biologischer Vielfalt aufzuweisen.
Projektbeschreibung
Das gemeinwesenorientierte Entwicklungsprojekt richtete das Augenmerk auf zwei Dörfer
(Ban Na und Ban Hatkhai), die heute zu Modellen für ähnlich angelegte, weitere Projekte in
Laos avanciert sind. Die Ernte der Bauern in Ban Na erlitt durch wilde Elefanten, die die Fel-
der zerstörten, erhebliche Einbußen. Schutzbemühungen der staatlichen Behörden für die Ele-
fanten waren immer weniger erfolgreich, da die Bauern die Tiere als massive Bedrohung ihrer
wirtschaftlichen Existenz sahen. Um diesen Konflikt zum Nutzen von Mensch und Tier zu
lösen, bot sich die Schaffung alternativer Einkommensquellen in Verbindung mit dem Schutz
der Tiere an. Eine touristische Infrastruktur in den Dörfern sowie Trekkingtouren wurden mit
Unterstützung des DED entwickelt. Die Dorfbewohner erhielten Servicetraining z.B. als Füh-
rer oder um in ihren Häusern Gäste aufzunehmen, aber auch, um die Basis ihres neuen Ein-
kommens, eine intakte Umwelt, zu erhalten. Die touristische Hauptattraktion in Ban Na ist
heute ein Elefantenbeobachtungsturm, von dem aus wilde Elefanten aus nächster Nähe gese-
hen werden können. Ähnliche Trainingsmaßnahmen wie in Ban Na wurden in Ban Hatkhai
durchgeführt. Hier liegt der touristische Schwerpunkt allerdings auf Trekkingtouren.
Erzielte Wirkungen
Die touristischen Angebote, die in den beiden Ökotourismusprojekte entwickelt wurden, sind
inzwischen erfolgreich vermarktet. Die stetig steigenden Besucherzahlen erfreuen alle Betei-
ligten. Auch größere Reiseunternehmen haben die neuen Ziele bereits in ihre Angebote auf-
genommen, jetzt gilt es, das für nachhaltigen Ökotourismus so wichtige Prinzip der „carrying
capacity" zu beachten. Für Ban Na werden daher schon Beschränkungen für Touristen über-
legt. Zusammenfassend kann das Projekt als erfolgreich angesehen werden. Eine Ausweitung
alternativer Angebote für Touristen auf andere Dörfer wäre wünschenswert, um den Erhalt
der Biodiversität flächenhafter zu gewährleisten. Der Erfolg der Ökotourismusaktivitäten hat
den Einwohnern der Dörfer auch weitere Einkommensmöglichkeit im Bereich des Kunst-
handwerkes eröffnet, und zieht damit weitere Kreise auch im lokalen Wirtschaftsleben.
Source: http://www.engagement-weltweit.de/fileadmin/Redaktion/ENGAGEMENT_WELTWEIT/Publik_/Landw/DED_Biodiversitaet.pdf
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Interpretations of Chemotherapeutic Protocols on SCLC J Int Transl Med, 2014, 2(3):354-358; doi: 10.11910/2227-6394.2014.02.03.01 Open Access Interpretations of Chemotherapeutic Protocols on Small Cell Lung CancerFENG Ji-fengDepartment of Medical Oncology, Jiangsu Cancer Hospital, Nanjing, Jiangsu, 210000, China Key words: Small Cell Lung Cancer; Diagnosis; Manifestations; Pathology; Staging; Prognostic factors; Chemotherapeutic protocols