Tzinf0210
Kein Pressedienst - Nur zur Information
Zusammengefasste Meldungen aus: Daily/Sunday News (DN), The Guardian, Sunday Observer, ITV Habari, Nipashe, The Citizen, ThisDay, Arusha Times, Msema Kweli, The East African, Uhuru na Amani (Zeitschrift der ELCT), UN Integrated Regional Information Networks (IRIN) und anderen Zeitungen und Internet Nachrichtendiensten in unregelmäßiger Auswahl
Wechselkurs vom 26.01.2010 (Mittelwert) für 1,-- € 1.877/-- TSh (http//www.oanda.com/cgi-bin/travel)
Zur Erderwärmung: Auswirkungen und Maßnahmen
Auswirkungen des El Nino-Regens
Zur Zentraleisenbahn, Tanzania Railway Limited (TRL)
Probleme und Herausforderungen des Bergbaus
Zur Ökologie; zu den Bergwerksangestel ten; zur Rol e von Investoren; zu den Bergbauleitlinien
Zu einigen Bodenschätzen
Eisenerz; Gold; Kohle; Speciatite; Tansanit; Uran
Zum Gesundheitswesen
Zum Ärztemangel; zu Krankenhäusern; zur Versorgung alter Menschen; zur Ausbildung; zur Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Material; zur Abtreibung
Zu einigen Krankheiten
Cholera; Geschlechtskrankheiten; Krebs; Malaria; 'Schweinegrippe'; Tuberkulose
Zu HIV/AIDS
Mit HIV-Infizierte; Behandlung mit ARVs; zum Test; zur Impfung; zur Versorgung; HIV-Unterricht ist gut: Dar-es-Salaamer Kinder
Zum Drogenkonsum
Kinder aus Dar erzählen über Obst und Gemüse, über Essgewohnheiten
Studientag und Mitgliederversammlung des TANZANIA-NETWORK.de.e.V. Seite 13
20. und 21.03.10 in Würzburg
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Zur Erderwärmung: Auswirkungen und Maßnahmen Die Stadt Pangani wird in den nächsten Jahren wahrscheinlich überflutet, wenn nichts Konkretes
unternommen wird, um die von der Erderwärmung verursachte dauernde Erosion der Küste zu
beenden. Kleine im Indischen Ozean vor der Küste Tansanias liegende Inseln drohen ausge-
löscht zu werden. Die Insel Maziwa (Tanga-Region) ist bereits verschwunden. Das Gleiche droht
der Insel Mafia.
Batilda Buriani, Staatsministerin für Umwelt, sagte, der Regierung sei die Lage bekannt. An der
Festlandsküste und auf den Inseln Sansibar und Pemba habe sie die Lage untersucht. An der
Küste der Stadt Sansibar werde eine Mauer errichtet.
Buriani berichtete, die
Global Environment Facility (GEF) habe 3,5 Mio. US$ für die Instandset-
zung der
Pangani Sea Wave Break Wall und der Küste zugesagt, ebenso für die Küsten Sansi-
bars. Die Regierung teilte Mittel zu für die Anleitung der Gesel schaft in Umweltschutzprojekten.
Führende Verwaltungsleute al er Ebenen, Schulen, Hochschulen und Zivilgesel schaft würden
beteiligt. (Guardian 29.10.09; ThisDay 29.10.09) Die Regierung beteiligt sich am 'Pfad des Grünen Wachstums', einer Initiative, die al e Sektoren
untersucht und ihre CO2-Spuren einschätzt, und Ziele setzt für Unterbindung und Reduzierung
ihrer CO2-Emission.
Das Programm
Climate Change Impact Adaption and Mitigation (CCIAM), vom Königreich
Norwegen finanziert, sol Studierenden ermöglichen, auf unterschiedlichen Gebieten, die mit
Klimaveränderung zu tun haben, den Grad eines Magisters oder Doktors zu erwerben. Es geht
darum, die Initiative
Reduce Emission from Deforestation and Forest Degradation (REDD)
erfolgreich durchzuführen. Das Programm wurde von der
Sokoine University of Agriculture (SUA)
in Zusammenarbeit mit der
University of Dar-es-Salaam, der
Ardhi University, der
Tanzania Meteorological Agency (TMA) und mehreren norwegischen Institutionen entwickelt. Einige
Absolventen werden an der SUA studieren, andere in Norwegen.
Als das CCIAM gestartet wurde, sagte Staatsministerin Batilda Buriani, die Regierung sei sich der
Herausforderung bewusst, die die starke Abhängigkeit eines Großteils der Stadtbevölkerung von
Holzkohle als Energiequel e darstel t. (DN 1.12.09; Guardian 1.12.09) Bei der Eröffnung eines von
Oxfam und dem
Department for International Development (DFID)
organisierten Forum zur Klimaveränderung in Dar-es-Salaam sagte Buriani, 60% Tansanias
drohten zur Wüste zu werden. Man ermuntere die Menschen, wenn sie einen Baum fäl en, zwei
oder mehr Bäume zu pflanzen. (Guardian 4.12.09) Ein Verantwortungsträger des Ministeriums für Naturschätze sagte, wegen der Erderwärmung
würden einige Touristenattraktionen verschwinden oder ihre Anziehungskraft verlieren, z. B. die
Gletscher des Kilimanjaro. Vor al em die jahreszeitlich wandernden Tiere würden verwirrt, die
meisten verendeten, wenn sie dort, wo sie 'fette Weiden' erwarten, dürres oder überflutetes Land
antreffen. Und die Touristen würden ihren Aufenthalt verkürzen und nie wieder kommen, wenn sie
statt Sonnenschein Regengüsse erleben. Diese Faktoren würden dem wichtigsten gewinn-
abwerfenden Gewerbe Tansanias, dem Tourismus, Schaden zufügen. (DN 5.12.09) Dar-es-Salaam schloss sich der globalen Bemühung um Reduzierung der CO2-Emission an, das
berichtete Bürgermeister Kimbisa bei einer Versammlung von 80 Bürgermeistern und Verant-
wortungsträgern lokaler Verwaltungen aus 100 Ländern während der Klimakonferenz der UNO in
Kopenhagen. Eine private Brikettfabrik sei nun in der Lage pro Jahr 9.600 t Briketts herzustel en.
Dabei würden 1.040 t Festmül verwertet und 38 Arbeitsplätze geschaffen. Die Briketts würden die
Holzkohle ersetzen; im Augenblick verbrauchten die Einwohnern von Dar-es-Salaam pro Tag
18.369 t. Außerdem werde man neue verbesserte Herde herstel en. (DN 18-12-09; Citizen 18.12.09) In einem Buch mit dem Titel 'Klimaveränderung und arme Stadtbevölkerung' heißt es, Dar-es-
Salaam sei eine der 15 Städte, die von den Auswirkungen der Klimaerwärmung besonders
betroffen sind. Es drohen vor al em Überflutung, Steigen des Meerspiegels und Erosion der Küste.
Der Anstieg des Meeresspiegels vermehre bereits vorhandene Umweltprobleme, anhaltendere
Überschwemmungen, Verlust von Feuchtgebieten, Zunahme der Versalzung des Grundwassers
und des Bodens, stärkerer Einfluss einiger Schadstoffe. Die Vorstädte Kunduchi Beach und
Bahari Beach sind bereits so stark erodiert, dass zu massiven Investitionen zu ihrem Schutz
geraten wurde. (Citizen 21.12.09) Vom 21.-27.2.10 findet in Dar-es-Salaam die vierte internationale Konferenz zur
Community-Based Adaption to Climate Change statt. Man erwartet 100 Teilnehmende aus der ganzen Welt.
Ziele des Treffens sind Austausch über die Entwicklungen in Bezug auf Anpassung, Planung und
Praktiken bei der Verbreitung von Wissen unter Akteuren und Interessenvertretern. (Guardian 9.1.10)
Tans.-Inf. 02/10
Der 'Afrikanische Umwelttag' der
Africa Union, der seit 2003 jeweils am 3. März veranstaltet wird,
findet dieses Jahr in Tansania statt. Buriani sagte, die Konferenz sei eine gute Gelegenheit für
diejenigen, die sich mit den Auswirkungen der Klimaveränderung beschäftigen, für ihre Techno-
logie zu werben, denn es gebe einen Workshop und Ausstel ungen. (DN 25.1.10; Guardian 25.1.10)
Auswirkungen des El Nino-Regens <Vergl. Tans.-Inf. 1/10 S. 2>
Die
Tanzania Meteorological Agency (TMA) bestätigte, dass die in einigen Teilen Tansanias seit
Dezember fal enden Regen El Nino-Regen sind. Sie würden bis März anhalten.
Vielerorts wurden Brücken und Straßen zerstört, Häuser beschädigt oder vol ständig zerstört,
Menschen mussten aus überschwemmten Gebieten gerettet werden, einige ertranken oder
kamen durch Blitze ums Leben. Viele Felder wurden verwüstet.
Tief gelegene Gebiete Dar-es-Salaams wurden überflutet. Doch viele Einwohner wol en ihr Haus
nicht verlassen. Manche meinen, reiche Leute seien schuld an den Überschwemmungen. Sie
blockierten Wasserkanäle, um ihre eigenen Häuser zu schützen.
In vielen Orten wurden die Schulen geschlossen, denn sie waren demoliert, oder von Wasser
umgeben, oder dienten als Notunterkunft.
In besonders betroffene Gebiete wurden Lebensmittel, Zelte und medizinische Ausrüstung
geliefert. Die 20.000 Obdachlosen des Kilosa-Distrikts (Morogoro-Region) z. B. erhielten von der
Disaster Management Division 449 t Lebensmittel und 104m/- TSh für Saatgut.
Präsident Kikwete veranlasste die Entsendung von Polizisten und Soldaten in Überschwem-
mungsgebiete. Sie errichteten für die Obdachlosen Notlager.
Die Straßen von Moshi und Tanga nach Dar-es-Salaam waren infolge von Erdrutschen oder
Überflutungen zeitweise nicht passierbar.
Mitte Januar normalisierte sich die Lage in manchen Gebieten. Der Regional Commissioner der
Manyara-Region warnte vor übereilter Rückkehr in überschwemmte Dörfer, denn das Wetter
könne sich wieder verschlechtern.
Die Verwüstungen durch den El Nino kosten die Regierung etwa 10mrd/- TSh.
Einige Einwohner des Kilosa-Distrikts fordern von der Regierung Geld. Der Finanzminister habe
es vesprochen. Dieser erklärte, das sei eine Täuschung. Ein Politiker, der ihm schaden wol e,
führe die Menschen in die Irre, entzweie sie aufgrund persönlicher Interessen. (DN 6./7./11./ 12./13./15./16./20./21.1.10; Guardian 9./12./13.1.10; Citizen 8./12./ 13.1.10;:IRIN 21.1.10)
Zur Zentraleisenbahn, Tanzania Railway Limited (TRL) Im September 09 reparierten die Angestel ten der TRL 17 Waggons und einige Lokomotiven -
ohne Zustimmung ihres Arbeitgebers und ohne Lohn - um sicherzustel en, dass die Firma nicht
den gesamten Betrieb einstel t, nachdem die von der Gesel schaft
Rail India Technical and Economic Services Ltd. (RITES) gemieteten Waggons abgezogen worden waren. <Siehe Tans.-Inf. 10/09 S. 3>
Die Angestel ten baten die Regierung, den Vertrag der TRL mit RITES zu kündigen und sie bei
der Reparatur von Waggons und Lokomotiven zu unterstützen. Mit der Begründung, sie seien
irreparabel, waren sie als Schrott ausgemustert worden, doch nun fahren sie problemlos.
Der Generalsekretär der
Tanzania Railways Association of Workers' Union (TRAWU) sagte, es
gebe eindeutige Hinweise darauf, dass die TRL in Händen von RITES eingehen werde.
Die Regierung beauftragte eine Arbeitsgruppe, sich mit den Problempunkten des Vertrags zu
befassen. Sol ten die Mängel schwerwiegend sein, werde die Regierung den Vertrag ohne Zögern
kündigen. (DN 17./19.9.09; Guardian 23.9.09; East African 26.10.09) Anfang November verkündeten die Angestel ten der TRL, sie würden nun unabhängig, nicht
länger unter der augenblicklichen Leitung, arbeiten. In einer Erklärung heißt es: "Die Angestel ten
arbeiten weiterhin, werden jedoch keine Anweisungen der Leitung akzeptieren." Sie drängten die
Regierung, den Vertrag mit RITES ungeachtet der Kosten zu kündigen. Sie äußerten, auch zu
Kawambwa, dem Minister für Entwicklung der Infrastruktur, hätten sie wenig Vertrauen. Er habe
seine Zusagen in Bezug auf die TRL nicht gehalten. (Citizen 11.11.09) Anfang Dezember stürmten wütende TRL-Angestel te die Büros der Manager und versuchten, sie
hinauszudrängen, weil sie für den Vormonat noch kein Gehalt erhalten hatten. Bei Autos oberster
Verantwortungsträger ließen sie die Luft aus den Reifen. Die Polizei wurde zu Hilfe gerufen.
Tans.-Inf. 02/10
Die TRL-Angestel ten ließen sich vor der TRL-Zentrale nieder und beschlossen, ihren Streik
fortzusetzen, bis ihnen ihr Gehalt ausbezahlt sei, und die Regierung die momentane Leitung
Viele, die mit der Bahn reisen wol ten, blieben unterwegs hängen.
Die Regierung bat die TRL-Angestel ten, ihren Streik zu beenden; man sorge für die nötigen
Maßnahmen. Der Streik sei il egal.
Minister Kawambwa sagte, seit März 09 habe die Regierung für Gehälter jeden Monat 522m/- TSh
bezahlt. Sie werde keinen weiteren Cent zahlen. Die Regierung überlege, ob sie weiterhin mit
RITES kooperieren werde. Bei anderer Gelegenheit sagte er, es sei nicht möglich, den Vertrag zu
kündigen, denn die Konsequenzen wären zu kostspielig.
Auf die Frage, woher die Regierung Geld nimmt, um die streikenden Angestel ten zu entlohnen,
antwortete Kawambwa, sie werde die Unterstützer um Hilfe bitten und bei Finanzinstituten Geld
Nach zwei Tagen wurde der Streik beendet. Ein Angestel ter sagte: "Wir lieben unser Land; wir
haben Mitleid mit unseren Landsleuten, die wegen der Fehler des Investors leiden." Die Ange-
stel ten versicherten, sie würden die Einnahmen nun selbst verwalten, sich das ihnen zustehen-
den Gehalt auszahlen.
Seit RITES vor drei Jahren die Leitung der Zentralbahn übernahm, erlebt die TRL Chaos und
Streiks der Angestel ten. (DN 4./5.12.09: Guardian 2./3./4./8.12.09; Citizen 3./4.12.09) Weil sich viele Reisende beklagt hatten, untersuchte ein Komitee auf einer Fahrt von Dar-es-
Salaam nach Kigoma die Leistung der Bahn. Es stel te fest, die Züge seien überfül t, es fehle an
Kommunikation zwischen einigen Stationen, die Waggons seien in einem erbärmliche Zustand, in
vielen gebe es Ratten, Kakerlaken und Läuse, viele hätten keine Beleuchtung, so dass absolute
Finsternis herrsche, auf der ganzen Reise (mehr als 48 Stunden) gebe es kein Wasser. (ThisDay 15.12.09) Ein Verantwortungsträger des Ministeriums für Infrastruktur berichtete, die Regierung verhandle
mit RITES über die Möglichkeit, einige Punkte des Vertrags zu ändern. Sie werde die Gehälter
weiterhin aufbessern, denn diese Bahn sei ihr sehr wichtig. Al e diese Mittel seien Darlehen. Die
Regierung erwarte, "dass sie rasch zurückgezahlt werden, wenn die Firma beginnt, effektiv zu
funktionieren". (Guardian 8.1.10) RITES bot an, die von ihr gehaltenen 51 % der TRL-Anteile an die Regierung zu verkaufen, denn
es sei nicht gelungen, das Unternehmen zu betreiben - aus unterschiedlichen Gründen, Mangel
an Kapital, schlechtes Management u. a.
Die Regierung beschloss, die TRL im Februar zu 100 % zu übernehmen, sie selbst zu betreiben
oder einen privaten Investor zu finden. Den Preis der Anteilte muss sie mit RITES aushandeln.
Stel te man den Betrieb ein, würde die Wirtschaft leiden.
Der Oppositionsführer des Parlaments sagte, die meisten privatisierten Unternehmen seien
zusammengebrochen, u. a. weil das Management mangelhaft war. (Guardian 20.1.10, East .Africa Business Week 23.1.10) Starke Niederschläge zerstörten einige Brücken der Bahnlinie zwischen Dar-es-Salaam und
Dodoma. Die Instandsetzung dauert etwa drei Monate. Die Züge fahren bis dahin nur ab Dodoma
Richtung Kigoma und Mwanza. Doch auch diese Strecke war zeitweise nicht passierbar. (Guardian 7.1.10; Citizen 9.1.10)
Probleme und Herausforderungen des Bergbaus Zur Ökologie: Die Regierung stel te in al en Distrikten, die Bergwerke haben, Umweltbeauftragte
ein. Sie sol en dafür sorgen, dass die Bergwerke die Umwelt nicht belasten. Beauftragte für
Gesel schaftsentwicklung sol en in diesen Distrikten die Beziehungen zwischen den Bergbaufir-
men und der dortigen Bevölkerung reparieren. (Citizen 13.7.09) Umweltaktivisten schworen, wegen zu erwartender Risiken für die Ökologie würden sie auch
weiterhin gegen die Errichtung der von der
National Development Corporation (NDC) geplanten
Soda-Fabrik am Natronsee kämpfen. <Vergl. Tans.-Inf 10/07 S. 6; 11/08 S. 11>. Vor zwei Jahren hatte
sich eine indische Firma, mit der die NDC ein Gemeinschaftsunternehmen betreiben wol te,
wegen des Widerstandes von Umweltaktivisten Ostafrikas und darüber hinaus, herausgezogen.
Die NDC aber wil an dem Projekt festhalten, favorisiert nun jedoch der Umwelt zuliebe "alternati-
ve Wege". Der Natronsee ist in Ostafrika das einzige Brutgebiet der Flamingos. 3/4 der auf der
Erde lebenden Lesser Flamingos, leben und brüten hier. Staatsministerin Buriani sagte, man
Tans.-Inf. 02/10
warte noch auf einen Bericht zur ökologischen Auswirkung, ehe man eine Entscheidung treffe. (Citizen 20.4.09; ThisDay 17.11.09) Wegen der Einleitung von Giftstoffen in einen lebenswichtigen Fluss drängen einige Abgeordnete
auf sofortige Schließung der Barrick-Goldmine (Tarime-Distrikt, Mara-Region), <Vergl. Tans.-Inf 8/09 S. 8>.Die Konsequenzen für die dortige Bevölkerung seien katastrophal. Weltweit sei Barrick für
Verstöße gegen Umweltgesetze bekannt, in Australien sei die Firma einmal verboten worden. (Citizen 28.7.09)
Zu Bergwerksangestellten: Die Regierung wies die
TanzaniteOne Mining Ltd., die im Simanjiro-
Distrikt (Arusha-Region) Tansanit abbaut, an, die angeblich mit Röntgenstrahlen belastete
Untersuchung ihrer Mitarbeiter unverzüglich zu unterlassen. Es handle sich dabei um Rassismus.
Der Stel vertretende Minister für Energie und Bergbau sagte, er sei Zeuge gewesen der Unbilden,
des Spotts und der Demütigung, denen die Angestel ten ausgesetzt sind, wenn sie gezwungen
werden, nackt durch das Gerät zu gehen. Anschließend bekämen sie eine Hose, das einzige
Kleidungsstück, sich zu bedecken. Die Regierung werde eine Kommission al e Klagen und
Anschuldigungen untersuchen lassen. Eine Abgeordnete forderte, die Regierung sol e
ausschließlich Tansanier ermächtigen, Minen zu besitzen und zu betreiben.
In einer Erklärung der
TanzaniteOne Mining Ltd. heißt es, es handle sich um Spekulationen, eine
böswil ige Schmutzkampagne. Die Röntgenstrahlen überstiegen die zugelassene Menge nicht.
Dieses Gerät werde weltweit in Diamantenminen und auf anderen Hochsicherheitsgebieten wie
Flugplätzen eingesetzt. Man halte sich vol und ganz an die für Nacktscanner geltenden Vor-
schriften. (Guardian 28.7.09; Citizen 22.7.09)
Zur Rolle von Investoren: 3.000 ehemalige Bergleute drohten, das Gebiet der Specitite-Minen im
Ngorongoro-Distrikt (Arusha-Region) in ein Schlachtfeld zu verwandeln, weil ihr an Edelsteinen
reiches Land an einen Investor verkauft worden war. Der '07 von Bergleuten entdeckte Edelstein
ist so selten wie Tansanit. <Vergl. Tans.-Inf 8/08 S. 6> Der Vorsitzende der ehemaligen Specitite-
Bergleute sagte: "Gibt man den Leuten ihr ehemaliges Minen-Gelände nicht zurück, kommt es zu
einem der schlimmsten Blutvergießen der Geschichte." Man sei die leeren Versprechen der
lokalen Behörden in Arusha, das Gebiet werde zurückgegeben, leid. Ohne vorherige Warnung
war die Räumung des Gebietes von der Polizei befohlen worden. "Es ist unglaublich, immer wenn
Vorkommen von Bodenschätzen entdeckt werden, vertreibt man die kleinen Bergleute, um Platz
zu schaffen für riesige Investoren", klagte er. Ein Verantwor-tungsträger äußerte, die Specitite-
Minen seien von der Bergbaufirma
Jumbe & Partners geleast worden. "Sie ist ganz in Hand
einheimischer in kleinem Stil schürfender Bergleute." Noch könnten andere Bergleute mit der
Firma verhandeln, wenn sie einen Teil der Mine haben wol en, erklärte er. (Guardian 24.7.09) Ein Professor der
Ardhi University drängte die Regierung, die Bevölkerung nicht zugunsten von
Investoren durch gewalttätige Übernahme ihres Landes zu schikanieren. Die Einwohner der an
Bodenschätzen reichen Gebiete führten ein elendes Leben, weil sie ausgewiesen wurden, um
Investoren Platz zu machen. (DN 18.11.09) Der Regional Commissioner (RC) der Mwanza-Region sagte, die kleinen Bergleute würden aus
der Mwanangwa Diamanten-Mine ausgewiesen, um Platz zu schaffen für einen Großinvestor. Sie
bekämen Chancen in einer anderen Mine. Der RC hatte die Bergleute zwei Wochen vorher
ausgewiesen, um eine Ausbreitung der 'Schweinegrippe' zu vermeiden. Sie hatten sich jedoch
geweigert, es sei denn, auch der Großinvestor und seine Angestel ten würden ausgewiesen. Sie
bewarfen die Polizisten mit Steinen und beschuldigten sie, bei Nacht verstohlen nach Diamanten
gesucht zu haben. (Citizen 17.12.09) Der Bergbausektor hat am Bruttosozialprodukt einen Anteil von 3 %, doch sein Beitrag zur
Verringerung der Armut ist minimal, denn seine Operationen sind kapitalintensiv und schaffen
wenige Arbeitsplätze. Ein Problem ist auch, dass die Anbindung an den Rest der Wirtschaft fehlt,
denn die meisten Bergbau-Gesel schaften kaufen ihre Konsumgüter nicht auf dem heimischen
Markt. Verarbeitetete man Gold und Edelsteine in Tansania, stiege ihr Wert und es entstünden
Minister Ngeleja verfügte, die Bergbauinvestoren dürften nach Ablauf der kommenden zwei
Monate weder Rindfleisch noch andere in Tansania erhältliche Lebensmittel importieren. (Guardian 11./26.1.10)
Zu den Bergbau-Leitlinien: Die Regierung schloss die Revision der Bergbau-Leitlinien von 1997
ab. Das Ziel sei eine stärkere Beteiligung der heimischen Bevölkerung am Bergbau großen Stils
durch Konsortien, sagte Wil iam Ngeleja, Minister für Energie und Bergbau. Außerdem gehe es
Tans.-Inf. 02/10
um Mängel bei der Entschädigung von Dörfern und Einzelnen, deren Land für Bergbauzwecke
übernommen wird. Ngeleja sagte, die Frage der Besteuerung sei schwierig, denn die Regierung
wol e Investoren nicht abschrecken. Einige Gesel schaften hätten bereits '05 angefangen, 30 %
Körperschaftssteuer zu zahlen. Andere würden bald folgen. Er betonte, man ändere das Gesetz
nicht, um Investoren nicht zu entmutigen.
Der Beschluss, das Bergbaugesetz zu revidieren ist eine Antwort auf öffentliche Vorwürfe und die
Kritik unterschiedlicher Interessenvertreter, Abgeordnete und Akademiker incl., das Gesetz von
1998 habe viele Schlupflöcher und nützte der heimischen Bevölkerung nicht. (Guardian 12.8.09/22.1.10; Citizen 12.8.10)
Zu einigen Bodenschätzen Eisenerz: Die
MM Steel Resources Ltd., eine heimische Firma, betreibt das
Liganga Eisenerz-
projekt in Partnerschaft mit der
National Development Corporation (NDC). Pro Jahr können
250.000 t Eisenerz gefördert werden. Das Land benötigt 100.000 t. Im Augenblick importiert
Tansania für seine Stahlwerke Eisen-Barren aus Übersee. Man erwartet, dass der Vandalismus
an der Infrastruktur dank der heimischen Produktion von Eisen zurückgeht, die Menschen nicht
mehr nach Altmetal suchen, um es an Stahlproduzenten zu verkaufen. Nach Südafrika und
Simbabwe ist Tansania dann das dritte Land Afrikas, das sein eigenes Eisen herstel t. (Citizen 3.9.10)
Gold: Eine amerikanische Gesel schaft entdeckte in der Singida-Region reiche Goldvorkommen.
Ein erfahrener Geologe sagte, Singida sei eines der besten Gebiete, das er gesehen habe.
Außerdem sei die Suche nach Gold dort 'leicht'. (Citizen 12.8.10)
Kohle: 15 Firmen haben Interesse daran, in die
Mchuchuma-Coal-Mine zu investieren. Seit mehr
als zehn Jahren sucht die Regierung nach zuverlässigen Investoren für dieses Bergwerk im
Ludewa-Distrikt (Iringa-Region), das größte Kohle-Vorkommen Tansanias. Man erwartet, dieses
Werk werde das Stromversorgungsproblem des Landes lösen, 600 MW produzieren und die
Gewinnung von Eisen in Liganga ermöglichen. Es ist nur 50 km von Mchumchuma entfernt. (DN 7.1.10)
Speciatite: Siehe 'Rol e der Investoren' S. 5
Tansanit: In Mererani (Arusha-Region), dem weltweit einzigen Ort, an dem man diesen Edelstein
abbaut, wird von
TanzaniteOne Mining Ltd. für Touristen aus dem Ausland, Investoren, Studie-
rende und Edelsteinhändler ein Informationszentrum für Tansanit errichtet. Das Ziel ist, den Stein,
der Tansania durch den Export jedes Jahr Mio. von US$ einbringt, zu fördern. Abgebaut wird
Tansanit von
TanzaniteOne Mining Ltd. und einigen mittelgroßen Bergwerksbetreibern. Der
TanzaniteOne-Betriebsdirektor spielt die Auswirkungen der globalen Rezession herunter, meint,
das Schlimmste sei viel eicht überstanden. Es gebe Anzeichen für eine Erholung des Tansanit-
Preises auf den führenden Märkten in Übersee.
2008 wurde in der Stadt Arusha das erste Tansanit-Museum eingeweiht. Dort ist auch der größte
Tansanit ausgestel t. Er wurde 2007 gefunden und wiegt 6,5 kg. Pro Tag wird das Museum von
bis zu 40 Touristen und Käufern besucht. (Arusha Times 25.7.09)
Uran: Vorläufige Untersuchungen zeigten, dass es im Namtumbo-Gebiet (Ruvuma-Region) ca.
1,8 Mio. kg Uran gibt. Auch im Manjoni-Distrikt (Singida-Region) sind reiche Vorkommen. Die
Regierung schloss mit 20 ausländischen Gesel schaften Verträge zur Erkundung von Uran. (DN 13.11.09) <Vergl. Tans.-Inf 6/09 S. 3; 10/09 S. 6> Ein Abgeordneter warnte vor übereiltem Abbau der Uranvorkommen ohne vorherige Garantie für
die Bereitschaft der führenden Leute, die Verantwortung zu übernehmen und Verträge zu
schließen, die dem Land nützen.
Die in Deutschland beheimatete
Uranium Network Organisation warnte Tansania davor, blind zu
entscheiden in Bezug auf den Abbau von Uran als Energiequel e durch einige skrupel ose
Weltfirmen. Sie würden die Ressourcen Tansanias plündern und ein Trümmerfeld hinterlassen.
Einige skrupel ose Uran-Gesel schaften versuchten, Ländern mit Uranvorkommen vertragsmäßige
Abbau-Abenteuer aufzuschwätzen, die wahrscheinlich zu Gesundheitskatastrophen und
Verstößen gegen die Menschenrechte führen würden. Unterschiedliche Gruppen, Jugendliche,
Tans.-Inf. 02/10
Frauen, Landwirte, Fischer und Tierhalter, hätten ihre Sorgen in Bezug auf die negativen Folgen
des Uranabbaus im Bahi-Distrikt (Dodoma-Region) geäußert. (Guardian 17.11.09; Citizen 28.7.09) Bei einem Treffen in Dar-es-Salaam sagten Forscher und Aktivisten aus fünf Ländern, ohne ein
politisches Rahmenwerk werde das Uran den Menschen gesundheitlichen Schaden zufügen und
die Naturschätze zerstören. Niemand sol e sich von leeren Versprechen blenden lassen. Ein
Professor berichtete, in Malawi habe die Uran-Gesel schaft der Regierung Unsummen verspro-
chen, auch die Dorf-Vertreter zum Schweigen gebracht. Doch nun sei das Wasser verseucht. (DN 13.11.09; Guardian 13.11.09)
Zum Gesundheitswesen Zum Ärztemangel: Tansania bräuchte mehr als 200 Zahnärzte zusätzlich, denn jedes Regions-
Krankenhaus hat nur einen, benötigt eigentlich zehn. Viele Zahnprobleme können nicht behandelt
werden. Der Dekan der
School of Dentistry at Muhimbili University and Allied Sciences (MUHAS)
forderte die Studierenden auf, sich für den Beruf des Zahnarztes zu entscheiden. Ihre Zahl sei
während der letzten 30 Jahre zurückgegangen. Das Problem sei, dass die meisten meinen, es
handle sich bei diesem Beruf nur um das Ziehen von Zähnen, die Studienzeit sei dafür viel zu
Zahnärzte aus Kanada informierten in Dar-es-Salaam 25 heimische Ärzte über moderne Zahn-
medizin und behandelten mit ihnen 60 Personen. Das Programm wird andernorts fortgesetzt. (DN 21.1.10; Guardian 7.12.09; Citizen 3.11.09) Im Liwale-Distrikt (Lindi-Region) mit seinen 80.000 Einwohnern haben nur sieben der 21 ländli-
chen Gesundheitsstationen ausgebildete Mediziner. Die meisten Schwangeren müssen sich auf
Traditional Birth Attendants (TBAs) verlassen. Fast überal fehlt es an der nötigsten Ausrüstung.
Ein Mitarbeiter gab zu, für die Diagnose von Malaria verwende er seine Augen.
Der Regierungsarzt des Distrikts berichtete, in al en Regionen Südtansanias fehle es an Mit-
arbeitern. Viele, denen dort eine Stel e zugewiesen wurde, tauchten gar nicht erst auf, oder sie
verschwänden gleich wieder, wenn sie ihr Geld erhalten haben. Der Distrikt Commissioner sagte,
man habe einige Vergünstigungen eingeführt, um neue Mitarbeiter anzulocken. (Citizen 10.11.09) Das Gesundheitsministerium plant, jedes Jahr 5.000 bis 6.000 Absolventen einzustel en, um dem
Ärztemangel zu wehren. Eine Verantwortungsträgerin sagte, das Wichtigste sei, dass diese
Fachleute bereit sind, irgendwo im Land zu arbeiten. Man werde nur derartige Leute einstel en.
Man habe Erfahrungen mit solchen, die sich weigern, in abgelegene Gegenden zu gehen. In
Tansania kommen auf einen Arzt 26.000 Einwohner, empfohlen wird das Zahlenverhältnis
1:7.500. Statt z. Zt. 2.500 wil man in Zukunft 4.000 Studierende in den Ausbildungsstätten
aufnehmen. (DN 12.11.09)
Zu Krankenhäusern: Das
Machame Lutheran Hospital in Nkwarungo (Kilimanjaro-Region) bat
die Regierung, sie möge den Vorschlag, es zu einem Distrikt-Krankenhaus aufzuwerten, be-
arbeiten. Der neu ernannte Chefarzt, sagte, die Patienten aus den Distrikten Hai und Siha hätten
bis zum
Mawenzi-Hospital und zum
Kilimanjaro Christian Medical Centre (KCMC), beide in Moshi,
40 km zurückzulegen. Glücklicherweise habe das Krankenhaus eine gynäkologische Abteilung,
doch es benötige weitere Fachärzte von der Regierung. Seit mehr als 30 Jahren werden Patienten
aus Siha und Hai in Machame bestens versorgt. (DN 31.10.09)
Zur Versorgung alter Menschen: Premierminister Pinda empfahl den Krankenhäusern, eigene
Stationen für die Versorgung älterer Patienten einzurichten. Seit langem würden sie schikaniert,
diskriminiert und links liegen gelassen, wenn sie ins Krankenhaus kommen. Sie benötigten eine
besondere Behandlung. Immer öfter werde ihm berichtet, einige Pflegekräfte und Ärzte miss-
handelten die Patienten. Das müsse anders werden. Ihm sei bekannt, dass sich manche Ärzte
nicht an die Regierungsanweisung hielten, ältere Patienten, Schwangere und Kinder kostenlos zu
behandeln. Das Pflegepersonal dürfe die Patienten nicht länger beschimpfen. Er ärgere sich auch
über Fäl e von Korruption; sie seien ein Schande. (DN 12.11.09)
Zur Ausbildung:
Weill Bugando, eine medizinische Hochschule in Mwanza, ersuchte das
Gesundheitsministerium, ihm die Verwendung der Gebäude der Regionskrankenhäuser der
Regionen am Viktoriasee für die Ausbildung ihrer Ärzte zu gestatten. Dann könne man dem
Ärztemangel Tansanias wehren. Auch die
Tanzania Episcopal Conference wurde gebeten, die
Nutzung von Gebäuden des Krankenhauses der
Catholic Church zu erlauben. Der Rektor der
Tans.-Inf. 02/10
Hochschule sagte, man wol te möglichst viele Ärzte ausbilden, leide im Augenblick jedoch an
Infolge der Wirtschaftskrise gingen die Einnahmen um 30 % zurück. Es handelt sich vor al em um
nicht entrichtete Studiengebühren. Man sei deshalb mehr auf Förderer und Freunde aus Übersee
angewiesen, berichtete der Rektor. (ThisDay 27.11.09; Msema Kweli 22.11.09)
Zur Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Material: Um die Verknappung der
Medikamente in den staatlichen Gesundheitseinrichtungen zu beenden, sol das
Medical Stores Department Medikamente und medizinisches Material nun den Distrikt-Krankenhäusern direkt
zuteilen. Bisher werden nur die Zentren der fünf Zonen beliefert, die Regions- und Distrikt-
Krankenhäuser von dort versorgt. (Guardian 15.1.10) Im Serengeti-Distrikt müssen Schwangere die bei der Entbindung benötigten Dinge selbst
bezahlen. Eine Frau berichtete, die Pflegerin habe sie angewiesen, Petroleum und Streichhölzer
zu kaufen. "Das ist in unserem Dorf normal. Wenn du die wichtigen Dinge nicht hast, wirst du nicht
gut versorgt. Deshalb entbinden viele Frauen zu Hause." Der District-Commissioner sagte, es sei
falsch, die Schwangeren für al es bezahlen zu lassen. (Guardian 18.1.10)
Zur Abtreibung: Nur für den Fal , dass das Leben einer Schwangeren in Gefahr ist, darf eine
Abtreibung durchgeführt werden. Um Il egale Abtreibung zu bekämpfen, beauftragte die Regie-
rung ein 15-köpfiges Team, die Arbeit von Ärzten und Krankenhäusern zu überwachen. Vor al-lem
in privaten werde abgetrieben, heißt es. Gegen derartige Einrichtungen und Ärzte wird gerichtlich
vorgegangen, u. U. entzieht man ihnen die Lizenz. Bei Ärzten wird man beobachten, ob sie sich
bestechen lassen. Die Teammitglieder müssen wöchentlich berichten, heimlich beobachten, sich
bisweilen als Patienten ausgeben.
Ein Fachmann sagte, die Regierung sol e sich mehr um Familienplanung kümmern, dafür sorgen,
dass Medikamente zur Empfängnisverhütung und Kondome zu haben sind. Oft sei das nicht der
Fal , deshalb steige die Zahl der Abtreibungen. (Guardian 20.1.10)
Zu einigen Krankheiten Cholera: Seit Anfang Oktober '09 tritt die Cholera vielerorts auf, Anfang Januar waren es zehn
Regionen, vor al em folgende: Tanga, Kigoma, Dar-es-Salaam und Mwanza. In manchen
Regionen hatte man die Cholera zehn Jahre lang nicht beobachtet. Bis Anfang '10 wurde von
mindestens 110 Toten berichtet.
Als Ursachen wurden genannt der Mangel an sauberem Wasser wegen Stromausfal s in
Pumpstationen, die Verwendung verunreinigten Wassers aus dem Viktoriasee, das Fehlen von
Toiletten und Probleme mit deren Benutzung. In manchen Gebieten müssen die Männer in den
Busch gehen, weil es sich nicht ziemt, die selbe Toilette zu benutzen wie die Schwiegertochter.
Für die Behandlung der Erkrankten wurden an vielen Orten eigene Lager eingerichtet, mit
ganztägig angestel ten Ärzten. Die Medikamente waren überal in ausreichender Menge vorhan-
Unterschiedliche Maßnahmen sol en die Ausbreitung der Cholera verhindern. In manchen Orten
wurden die Schulen geschlossen, öffentliche Versammlungen, Verkauf von Lebensmitteln auf der
Straße und Garküchen verboten, manche Hotels, Gästehäuser, Restaurants und Bars
Es gab Informationsveranstaltungen, bei denen darauf hingewiesen wurde, wie wichtig es ist, das
Trinkwasser abzukochen, für Sauberkeit zu sorgen, eine Toilette zu benützen, Mül und Abwasser
nicht achtlos zu entsorgen.
Wer sich nicht an die Anordnungen hält, muss mit strengen Strafen rechnen. Gesundheitsbeauf-
tragte machten Haus-zu-Haus-Inspektionen und besuchten die Wohnungen der Erkrankten.
Tansania muss sich darauf vorbereiten, dass Krankheiten wie Cholera wegen der El Nino-Regen
zunehmen. (DN 19.10./4./10./13./18./25.11./28.12.09; Guardian 16.10./10./11./12./16./20.11/25./29./30.12.09; Citizen 4./11.1.10; ThisDay 18.1.10; IRIN 6./ 23,10.09)
Geschlechtskrankheiten: Im Distrikt Lindi-Land (Lindi-Region) haben sich mehr als 9.500
Menschen mit einer der beim Geschlechtsverkehr übertragenen Krankheiten, Syphilis, Gonorrhoe
oder Chlamydia infiziert. 75 % von ihnen sind Frauen. Dank Bildungsarbeit und Verwendung von
Kondomen ging die Zahl im Vergleich zu '07 und '08 zurück. (Guardian 9.12.09)
Tans.-Inf. 02/10
Krebs: Man schätzt, in einigen Jahren werden mehr als 40.000 Tansanier unter von Sonnen-
strahlen hervorgerufenem Hautkrebs leiden. 2007 waren es 2.868, 2008 etwa 4.000. (Msema Kweli 20.9.09) Ein Facharzt des
Ocean Road Cancer Institute berichtete, jedes Jahr wird bei mindestens 40.000
Menschen Krebs diagnostiziert. Nur 2 % werden medizinisch behandelt, die anderen sterben zu
Haus. (Guardian 12.11.09) Im Rahmen der kostenlosen Brustkrebs- und Informations-Kampagne des
National Health Insurance Fund (NHIF) und des
Aga Khan Hospitals wurden in Dar-es-Salaam in drei Kranken-
häusern mehr als 1.000 Frauen untersucht. Bei etwa 80 Frauen stel te man Komplikationen fest.
Der NHIF wird für die gesamten Operationskosten aufkommen, das
Aga Khan Hospital die Kosten
für zehn Frauen übernehmen. Einer der NHIF-Direktoren sagte, man werde bezüglich anderer
Krankheiten ähnliche Kampagnen durchführen. (DN 10.11.09) Männer, die Prostata-Krebs haben, baten die Regierung, die Kosten für die Untersuchung zu
senken. Sie betrügen 25.000/- bis 40.000/- TSh. Das könne sich kaum einer leisten. Für Männer
über 50 sol e die Untersuchung kostenlos sein, sagte ein Arzt.
Malaria: In Tansania erkranken pro Jahr 18 Mio. Menschen an Malaria, bei 60.000 bis 80.000
führt Malaria zum Tod. Von je 1.000 Kindern unter fünf Jahren starben '99 147 an Malaria, '08
waren es 91. Tansania gibt für den Kampf gegen die Malaria pro Jahr mehr als 850mrd/- TSh aus,
3,4 % des Bruttosozialprodukts. Die Regierung trägt 29 % der entstehenden Kosten, jeder privat
71 %. Ein Drittel der Regierungsmittel für Gesundheitsversorgung wird dem Kampf gegen die
Malaria gewidmet. (Guardian 15.1.10, Citizen 16.1.10) Im August 09 wurde im nördlichen Teil Tansanias Artequick, eine in China entwickelte Kombina-
tion von Artemisinin und Piperaquine, erstmalig importiert. Das Medikament hat sechs Pluspunkte:
Die Behandlung dauert nur 24 Stunden; das Mittel ist wenig toxisch; es verhindert Resistenz und
ist lange haltbar. (DN 12.10.09) Zum Start seines Malaria-Informations- und Vorbeuge-Projektes spendete der
Usa River Rotary Club der
Holy Ghost Fahrers' Clinic in Usa River (ArushaRegion) Medikamente und Ausstattung.
Die Labor-Angestel ten freuten sich sehr über das neue Mikroskop und das Geld für Medikamente
für sechs Monate, sowie Multivitamine für Erwachsene und Kinder. Die
Holy Ghost Fathers' Clinic
wurde wegen ihrer exzel enten Leistung, was Diagnose und Behandlung von Malaria angeht,
ausgewählt. Man wil auch Anti-Moskito-Bäume pflanzen und im Gebiet von Usa River in den
Wohnungen sprühen. (Arusha Times 7.11.09) Laut
World Malaria Report gehört Tansania zu den neun Ländern Afrikas, die das Ziel der WHO,
die Zahl der Malaria-Fäl e um 50 % zu senken, erreichten. (Guardian 16.12.09) Demnächst sol es in al en Regionen Geräte für eine rasche Diagnose von Malaria geben, denn
vor Beginn der Behandlung sol festgestel t werden, ob sich im Blut des Patienten Malaria-
Parasiten befinden. (Guardian 15.1.10) Als Auftakt einer Kampagne gegen die Malaria, an der sich die Medien, Sportler, Politiker,
Geschäftsleute und die Unterhaltungsindustrie beteiligen, traten mehr als 18 einheimische
Künstler in einem Konzert, 'Zinduka' genannt, auf. (DN 14.1.10).
Schweinegrippe: Anfang Oktober 09 war bei 170 Personen 'Schweinegrippe' bestätigt worden,
insgesamt bei 80 Tansaniern und 90 Ausländern. Vor al em trat sie in Internatsschulen auf. Laut
Gesundheitsministerium hat die Regierung genug Vorrat an Tamiflu.
Bis Ende Dez. wurden 737 Fäl e von 'Schweingrippe' gemeldet. (DN 2./11.10./28.12.09) Anfang Oktober meldete der Mbulu-Distrikt (Manyara-Region) den ersten Todesfal , 50 Personen
kamen in Quarantäne. Gesundheitsbeauftragte besuchten al e Schulen, um über die Krankheit zu
informieren. Das Distrikt-Krankenhaus und das
Hydom Lutheran Hospital sandten Blutproben an
die
Central Government Laboratories in Dar-es-Salaam. Bei 300 Personen stel te man die
Krankheit fest, 130 wurden in den Spezialzentren behandelt. Die Schulen durften keine Ab-
schlussfeiern und übergemeindlichen Sportfeste halten. Öffentliche Veranstaltungen wurden
untersagt. Mitte November meldete der Mbulu-Distrikt nur noch drei Fäl e von 'Schweinegrippe'. (DN 10./ 11./14./20.10./ 14.11.09; Citizen 28.10.09; Arusha Times 17.10.09; IRIN 12.10.09) Ende November stel te man in der Mwanza-Region bei 142 Schulkindern und Erwachsenen
'Schweinegrippe' fest. Über das gesamte Dorf wurde Quarantäne verhängt, die Primarschule auf
unbestimmte Zeit geschlossen und vorübergehend in ein "Mini-Gesundheitszentrum" verwandelt.
Tans.-Inf. 02/10
Ein medizinisches Team kam in das betroffene Dorf, die Gesundheitszentren des Gebiets
erhielten ausreichend Medikamente.
Nachdem man bei 221 Patienten Schweinegrippe festgestel t hatte, untersagte die Regierung im
Kwimba-Distrikt Wochenmärkte. Sie schloss eine Diamanten-Mine und al e 150 Primar- und 27
Sekundarschulen. Nur ernsthaft Erkrankte werden in Gesundheitszentren aufgenommen. Die
anderen bekommen die Medikamente und können nach Hause gehen.
Die meisten Einwohner des betroffenen Dorfes glauben, die 'Schweinegrippe' hänge mit Zau-berei
zusammen. Deshalb bringen sie die Kranken zu traditionel en Heilern.
Mitte Dezember erkrankten in einem Gefängnis 45 Inhaftierte. Die Patienten wurden isoliert und
medizinisch versorgt. (DN 28.12.09; Guardian 28./29.11./ 5.12.09; Citizen 27.11./1.12.09) Obwohl die Krankheit in dieser Region noch nicht festgestel t worden war, nahm das Regions-
krankenhaus von Dodoma von al en Patienten eine Blutprobe und ließ sie im Hauptlabor der
Regierung in Dar-es-Salaam auf 'Schweinegrippe' untersuchen. (Guardian 21.12.09)
Tuberkulose: Tansania ist weltweit eines der 22 Länder mit dem höchsten TB-Problem, obwohl
es ein gut funktionierendes TB-Programm hat. Schätzungsweise 40-50 % der HIV-Infizierten
bekommen TB. Jedes Jahr sterben nahezu 32.000 Tansanier infolge von TB.
Wegen unzureichender Ressourcen und überholter Techniken dauern die Labor-Untersuchungen
sehr lange. Die Regierung müht sich sehr um die Einrichtung von weiteren Zentren für TB-
Die Zahl der TB-Patienten sank seit '04 von 65.000 auf 61.000.
Die meisten TB-Patienten kommen aus den großen Städten, 25 % aus Dar. (DN 16.11.09)
Zu HIV/AIDS
Mit HIV Infizierte:
Offiziel e Angabe: 2 Mio., Schätzungen: 1,4 Mio., 140.000 Kinder
2009: Infektionsrate 5,7 % (etwas weniger als 2003/04) Polizei: 2007: 5,5 %
Die meisten der mit dem HIV infizierten Personen sind zwischen 19 und 45 Jahren. Iringa-Region: 15,7 %
Kigoma-Region: 1,8 %
Dar-es-Salaam: 9,3 %
Arusha-Region: 1,6 %
Mbeya-Region: 9,2 %
Manyara-Region: 1,5 %
Mara-Region: 7,7 %
Sansibar insgesamt: 0,6 %
Shinyanga-Region: 7,4 %
(DN 24./28.10./2.12.09/8.1.10; Guardian 27.11.09; Mse-
Kagera-Region: 7,7 % .
ma Kweli 29.11.09)
Behandlung mi ARVs: Gesundheitsminister Mwakyusa sagte: "Wir haben in unseren Kranken-
häusern genug Antiretrovirale (ARVs), aber nur wenige nehmen diese Versorgung wahr. 250.000
Patienten verwendeten ARVs, 190.000, die sie bräuchten, nicht. Nur 33 % der Schwangeren
nutzten die Möglichkeit, die Übertragung von der Mutter auf den Säugling zu verhindern. Sie
scheuten die Kosten von Transport und Versorgung im Krankenhaus und die Länge der Be-
handlung. Ein Problem sei auch, dass die Patienten alternative Heiler aufsuchen, und dass es
nicht genug ausgebildetes medizinisches Personal gibt. (IRIN 27.10.09) Erstmalig empfahl die WHO, dass HIV-positive Mütter oder ihre Säuglinge während des Stil ens
ARVs nehmen, um die Übertragung des HIV zu vermeiden; günstig sei eine Stil zeit von zwölf
Monaten. Erwachsenen und Jugendlichen rät die WHO patientenfreundlichere ARVs und diese
für längere Zeit einzunehmen, um das Risiko die Übertragung von der Mutter auf das Ungeborene
Wird die Mutter während der Schwangerschaft und der Geburt nicht mit den geeigneten Medika-
menten versorgt, sterben 50 % der deshalb infizierten Kinder vor Vol endung des zweiten
Lebensjahres. (DN 26.11.09; Guardian 1.12.09) Laut WHO-Bericht hinkt Tansania in Bezug auf ARV-Einnahme hinter anderen EAC-Ländern her.
Kenia, Uganda, Ruanda: 40 %; Tansania: weniger als 28 %. (East African 2.11.09) Auf Anraten der WHO beschloss die Regierung, das ARV Stavudine wegen schädlicher Neben-
wirkungen nicht mehr als Mittel der Wahl zu verwenden. Man fürchtet, das nun empfohlene
Medikament sei sehr viel teurer. Im Augenblick erhalten die meisten Patienten Stavudine. (DN 30.12.09) Einige Mediziner sind besorgt wegen des Einflusses, den einige Prediger der charismatischen
Erweckung und traditionel e Heiler durch die Behauptung, sie könnten AIDS heilen, auf HIV/AIDS-
Tans.-Inf. 02/10
Patienten ausüben und sie deshalb auf die Einnahme von ARVs verzichteten. Sie wol e den
Glauben anderer absolut nicht angreifen, sagte eine Ärztin, aber nach wissenschaftlicher Kenntnis
"kann HIV/AIDS nicht durch Wunder geheilt werden". (Guardian 27.11.09)
Zum Test: Nur 50 % der Männer machen einen HIV-Test, aber 98 % der schwangeren Frauen.
(DN 26.11.09)
Zur Impfung: Die Untersuchung
HIV Vaccine Safety and Immunogenicity (HIVIS 03), an der seit
2007 45 Polizisten und 15 Polizistinnen teilnahmen, war erfolgreich: der Impfstoff stimuliert das
Immunsystem zu 100 %. 120 Freiwil ige werden sich an den 2010 beginnenden Versuchen
beteiligen. Es sei aber noch ein weiter Weg zurückzulegen, bis ein Impfstoff gegen HIV/AIDS
gefunden sei, sagte ein Professor des
Muhimbili University College of Health Allied Sciences. (DN 12./14.10.09; Guardian 21.10.09; East African 19.10.09)
Zur Versorgung: Die religiöse Organisation
Dream Community of Saint Egidio of Italy errichtete in
Iringa für al e Einwohner der Region ein Zentrum für kostenlose HIV/AIDS-Behandlung und -
Vorbeugung. (DN 28.10.09)
HIV/AIDS-Unterricht ist gut, sagen Dar-es-Salaamer Kinder:
Fatuma (11): Um nicht zu sterben manipulieren manche Leute mit HIV/AIDS Arme, weil sie Sex
mit ihnen wol en.
Nathan (12): Unser Lehrer sagte, wir sol ten keine scharfen Gegenstände aufheben, Rasier-
messer oder Nadeln, denn sie könnten uns infizieren, wenn jemand mit HIV/AIDS sie verwendet
hat. HIV/AIDS sei unheilbar.
Linnet (10): Ich denke, wir sol ten lernen, enthaltsam zu sein, damit wir frühe Schwangerschaft
und andere tödliche Krankheiten vermeiden.
Lucia (9): Unser Lehrer sagte, dass auch Kleinkinder HIV/AIDS bekommen können.
Neema (9): Ich lernte in der Schule, wie sich die Leute anstecken und wie sie sich schützen
können, nämlich indem sie enthaltsam sind und nur einen Partner für Sex haben.
Chisomo (12): Dieses Unterrichtsfach ist gut für uns, weil wir lernen, wie wir mit HIV- und AIDS-
Patienten in unseren Wohnungen zusammen leben sol en.
Daniel (11): Ich mag dieses Unterrichtsfach sehr gern, weil ich jetzt mehr weiß. Menschen, die mit
HIV/AIDS leben, sind Menschen genau wie wir. Wir sol ten sie nicht diskriminieren, denn eines
Tages könntest du es sein oder ich. Wir sol ten mit ihnen spielen, essen und trinken.
Rei (10): Manche Schüler meinten, wenn du mit jemandem, der infiziert ist, spielst oder isst,
kannst du auch angesteckt werden. Aber nun hat uns unser Lehrer unterrichtet und wir haben uns
geändert. Jetzt können wir auch mit ihnen essen und spielen. (Guardian 25.8.09)
Zum Drogenkonsum Die Regierung gab zu, dass es beim Kampf gegen Drogenkonsum trotz konzertierter Aktionen mit
internationalen Organisationen wie
Interpol viele Hürden gibt. Obwohl zwischen '06 und '08
22.010 Drogenhändler verhaftet wurden, war es schwierig Drogenbarone dingfest zu machen.
Viele von ihnen seien keine Tansanier. Tansania sei Durchgangsroute für Drogen u. a. aus
Afghanistan, Pakistan und Südafrika. Mindestens 7.586 Drogenkonsumenten seien ernsthaft
geschädigt, einige würden in unterschiedlichen Zentren behandelt. (Guardian 4.11.09) Weil immer mehr Drogenkonsumenten spritzen, nimmt die HIV-Infektion unter ihnen zu. Weil das
Ausmaß des Drogenkonsums zunimmt und die Zahl psychischer Probleme wächst, errichtet die
Regierung in Dodoma für solche Fäl e eine Spezialklinik.
Südafrika und Botswana beklagen, Tansania sei für den Drogenhandel berüchtigt. Am meisten
wird Haschisch konsumiert, weil sein Anbau weit verbreitet ist.
2008 wurden 76 t Haschisch, 10,45 kg Heroin und 3 kg Cocain beschlagnahmt, 30 ha Ha-
schischfelder zerstört.
In Tansania bleibt der Konsum und der Verkauf von Haschisch verboten, obwohl einige Nachbar-
länder ihren Anbau legalisierten. Es heißt, Haschisch-Konsum sei vor al em in den Regionen
Arusha, Kilimanjaro und Tanga verbreitet. (DN 5.11.09) Im Bericht zum landesweiten Kampf gegen Drogen '08 heißt es, weltweit sei Tansania führend,
was die Zahl junger Leute angeht, die Drogen über den gesamten Kontinent vertreiben. Bei 21
Tansaniern, die in mehreren Ländern verhaftet wurden, fand man, dass sie Heroin- und Cocain-
Tabletten geschluckt hatten, um sie an unterschiedliche Ziele zu bringen. "Die Jungen reisten bis
Tans.-Inf. 02/10
nach Brasilien, Afghanistan, Columbien und in andere Länder. '08 al ein wurden in Pakistan sechs
Tansanier wegen Drogenhandels verhaftet, in Mauritius sechs, vier in Großbritannien, je einer in
vier weiteren Ländern. Doch während der letzten drei Jahre ging die Zahl der des Drogenhandels
Verdächtigten von 63 auf 21 zurück.
Die meisten Drogenabhängigen weigern sich, einer Behandlung in einer psychiatrischen Klinik
zuzustimmen. '08 wurden nur 2.728 weibliche und männliche Drogenabhängige in den psych-
iatrischen Einrichtungen Tansanias behandelt. (Guardian 6.11.09) Die Polizei berichtete, in mehreren abgelegenen Dörfern des Tarime-Distrikts (Mara-Region)
wurde Haschisch auf 50 ha ausgerissen und verbrannt. Trotzdem gebe es noch viele mit
Haschisch bestel te Felder. Die Polizei motiviert die Bevölkerung, statt Haschisch anerkannte
Feldfrüchte wie Tee und Kaffee anzubauen. (DN 20.11.09) Die Polizei beschlagnahmte 500 kg aufbereiteten, in Stäbchen gerol ten Haschisch, der nach
Kenia geschmuggelt werden sol te. Der Fahrer wurde verhaftet. zwei Verdächtigte entkamen. (DN 24.11.09; Guardian 24.11.09) Bei einem Gespräch mit ehemaligen Drogenkonsumenten sagte ein Internetfachmann, um zu
erreichen, dass weniger Menschen abhängig werden, sei es wichtig, ihre Talente zu entdecken
und sie zu befähigen.
Ehemalige Drogenkonsumenten und -dealer gründeten ein Zentrum,
Kurasini Hope Youth Group
genannt, dessen Ziel es ist, Jugendlichen zu raten, den Drogenkonsum aufzugeben und statt
dessen in produktive Unternehmen einzusteigen. Im Augenblick kümmert sich das Zentrum um
mehr als 50 Jugendliche. (Guardian 25.12.09) Ein Priester der
Catholic Church gründete in Moshi (Kilimanjaro-Region) für ein Alkohol-
Rehabilitations-Programm das
Loyola Wholeness Centre. Pater Balige, der Direktor, sagte, man
habe eine therapeutische Struktur entworfen, die den Patienten hilft, ihre Alkohol-Abhängigkeit zu
erkennen, und Praktiken, die helfen, Nüchternheit zu gewinnen. (DN 4.11.09) Der Leiter des
Haydom Mission Hospital im Mbulu-Distrikt (Manyara-Region) berichtete, bei 40 %
al er Patienten dieses Krankenhauses handle es sich um mit Alkohol in Verbindung stehende
Krankheiten. Er schlug eine gemeinsame Initiative von Regierung und Kirche im Mbulu-Distrikt
vor, um dem zunehmenden Alkoholismus in diesem Distrikt zu wehren. (Guardian 20.1.10)
Dar-es-Salaamer Kinder erzählen, über Obst und Gemüse, über Essgewohnheiten Fatuma (6): Bei uns gibt es jeden Tag Obst und Gemüse und al e müssen das essen.
Abeid (6): Unser Lehrer sagt, Obst und Gemüse sind gut für uns. Aber ich mag Obst und
Gemüse. Es schmeckt gut und sieht schön aus.
Sharifa (6): Ich mag nur Mangos und Äpfel. Zu Hause gibt es nicht viel Gemüse, weil meine
Eltern es nicht mögen.
Thomas (7): Essen ist meine Lieblingsbeschäftigung. Am liebsten mag ich gekochte Bananen,
Reis und Bohnen.
Lorraine (7): In der Schule bekommen wir eine Tasse Maisbrei. Wenn ich nach Hause komme,
esse ich die ganze Zeit, nur nicht, wenn nichts da ist.
Catherine (7): Meine Mutter schlägt mich immer, weil ich nicht gern esse.
Raphael (8): Ich mag lieber Obst als gekochtes Essen. Am Wochenende zwingt mich meine
Mutter, bei den Mahlzeiten mit den anderen etwas zu essen.
Asian (6): Ich muss Obst und Gemüse essen, sonst werde ich bestraft.
Joan (7): Früher habe ich nicht viel gegessen. Aber seit ich in die Schule gehe, esse ich viel,
einfach, weil ich Hunger habe, so lange ich in der Schule bin, bis ich nach Hause komme.
Philip (6): Ich esse Gemüse, weil ich es genau so mag, wie es meine Schwester zubereitet.
(Guardian 20.9.08/ 16.2.09)
Tans.-Inf. 02/10
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Studientag des TANZANIA-NETWORK.de e.V. Samstag, 20.03.2010
Alt sein und Alt werden in Würde in Tansania?
Tagungsort: Exerzitienhaus Himmelpforten, Würzburg, Mainaustraße 42
Tel. 0931 386-68001
Programm u. Tanzania Network.de e.V., Koordinationsstel e
Anmeldung: Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin, Tel. 030-4172 3582; Fax 030-4172 3583
[email protected], www.tanzania-network.de
Teilnahmebeitrag: Studientag 35,- _, erm. 20,- _; Übernachtung: EZ 30.- _, erm. 25.- _
Mitgliederversammlung Exerzitienhaus Himmelpforten, Würzburg, Sonntag, 21.03.2010
Tans.-Inf. 02/10
Source: http://www.tansania-information.de/upload_tzinfo/TZINF0210.pdf
The WTO Decision on Does it enable import of medicines for developing countries with grave public The National Board of Trade The National Board of Trade is a governmental agency and the central administrative body in Sweden dealing with foreign trade and trade policy. The Board provides the Government with analyses and recommendations.
Nr. 45 Februar 2011 Magazin für Lehramtsanwärter/-innen Aus dem Inhalt: 3 Mathe unterrichten und den Lehrplanforderungen gerecht werden? 8 Kopiervorlagen aus PIK AS 11 Kreis und Winkel – eine Unterrichts- einheit für die Jahrgangsstufe 6 14 Junglehrer fordern Standards