Grafik
Heft 26 6. Jahrgang
u Gefahr auf der Weide
Eine vorbeugende Parasitenbehandlung sichert zwangsläufig nicht nur die Gesund-heit und Leistungsfähigkeit der Rinder sondern auch den wirtschaftlichen Ertrag. Außerdem verursacht ein Parasitenbefall weitere unnötige Kosten. Demgegenüber stehen im ökologischen Landbau die Ansprüche an eine Minimie-rung des Tierarzneimitteleinsatzes und die damit verbundenen Risiken. Aber auch in ökologisch bewirtschafteten Betrieben ist eine Kontrolle des Parasitenbefalls der Weidetiere zur Erhaltung der Tiergesund-heit unabdingbar, da eine ökologische Fütterung und Haltung allein zur Vorbeu-gung und Bekämpfung eines Parasiten-befalls nicht ausreichen.
Ein Parasitenbefall ist eine Herdener-krankung, d.h. alle Tiere sind betroffen und einzubeziehen. Des Weiteren handelt es sich um eine Faktorenkrankheit, d.h. mehrere Faktoren (Alter, Standort, Besatzdichte, Weidemanagement, Klima) nehmen darauf Einfluss.
Heidepflege und Lammfleischerzeugung
Ziele der Parasitenprophylaxe und -be-kämpfung sind einerseits die Unter-
Heidestandorte sind von hoher naturschutz-
brechung des Entwicklungszyklus des
fachlicher Bedeutung. Sie sind Lebensgrund-
jeweiligen Parasiten und andererseits die
lage vieler vom Aussterben bedrohter Tier- und
Verminderung der Aufnahme infektiöser Larven durch die Rinder.
Pflanzenarten. Die derzeit am häufigsten ange-wendete Methode der Offenhaltung solcher
mehr dazu auf Seite 7
Gebiete ist die Beweidung mit Schafen und Ziegen. Zum Einsatz kommen überwiegend Land-schafrassen. Diese haben einen geringeren Nährstoffbedarf im Vergleich zu Wirtschafts-rassen und können sich den Besonderheiten von Heideaufwüchsen verdauungsphysio-logisch besser anpassen.
mehr dazu ab Seite 4
Liebes BIOPARK-Mitglied,
Nun ist es soweit, ab dem 1. Juli 2010 besteht für alle vorverpackten (werden ohne weitere Verarbeitung abgegeben) und verarbeiteten Lebensmittel Kennzeichnungspflicht mit dem neuen EU-Bio-Logo (das grüne Blatt). Die Codenummer der Kontrollstelle, die den letzten Erzeuger oder Aufbereiter kontrolliert hat, muß direkt unter dem Logo stehen (z.B. DE-ÖKO-999). Dann muß der Ort der Erzeugung (EU-Landwirtschaft bzw. EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft oder, wenn 98% der landwirtschaftlichen
Dr. Delia Micklich
Ausgangsstoffe z.B. aus Deutschland kommen, kann auch nur
Deutschland) angegeben werden.
Das Deutsche Biosiegel und private Logos dürfen weiterhin zusätzlich verwendet werden.
Bereits verpackte Erzeugnisse, die vor dem 1. Juli 2010 nach den Vorgaben der EU-Öko-VO produziert und verpackt wurden, können unbefristet verkauft werden. Verpackungsmaterial ohne das neue Logo kann bis zum 1. Juli 2012 weiter verwendet werden.
Am 07.07.2010 wird sich die Biopark-Sommerveranstaltung mit der Einführung des neuen EU-Bio-Logos sowie der Marktentwicklung mit dem Trend zur Regionalität beschäftigen. Wir möchten Sie bereits jetzt herzlich dazu einladen und freuen uns über eine rege Teilnahme. Ihre Delia Micklich
Vorwort . Seite 2
Biopark e.V.
Informationen des Verbandes
Titelthemen
Heft 26 - 6. Jahrgang - 30. April 2010
Dr. Michael Jurkschat
Biopark e.V.
Heidepflege und Lammfleischerzeugung . Seite 4
Rövertannen 13; 18273 GüstrowTel. 03 84 3 - 24 50 30
Gefahr auf der Weide . Seite 7
Fax 03 84 3 - 24 50 32E-Mail: [email protected]
Mitglieder / Informationen
Internet: www.biopark.de
- Jahreshauptversammlung Biopark e.V.
- QS informiert: Zulassung eines Wirkstoffes
Dr. Delia Micklich
der Ferkelkastration
- Schweinepraxis: Schmerzmittelgabe wirkt
Prof. Dr. habil. H.-D. Matthes
positiv auf Saugverhalten nach Kastration . Seite 3
Vorsitzender: Gottfried Marth
- Stallhasen lassen Ohren hängen
Dr. Delia Micklich, Jutta Möller, Ute Seidler
- Pfizer stoppt Kälber-Impfstoff
Gestaltung:
- Trainingsprogramm Öko-Landbau
Dipl. Ing. (FH) Doreen Göseke
- EU-Agrarreform - ökologisch orientiert - Keine Kürzung für Forschungsmittel
Preis:
Für Mitglieder des Verbandes kostenlos
- Biopark-Sommerveranstaltung . Seite 6
Dies und Das / Börse . Seite 8
Seite 3: Biopark e.V. Seite 5: Dr. Jurkschat
Jahreshauptversammlung Biopark e.V.
Linstow, 12.März 2010. Auch diesmal war es Rückblick auf das
Geleistete und Vorschau auf Zukünftiges.
Schweinepraxis: Schmerzmittelgabe wirkt positiv auf Saug-
Unser Vorsitzende Herr Marth begrüßte die Mitglieder und Gäste. In
verhalten nach Ferkelkastration
seinem Bericht sprach er über die Entwicklun g von Biopark, die
(PM) B ei der Ferkelkastration mit Injektionsbetäubung und Schmerz-
Konkurrenz zwischen den Verbänden, das neue EU-Biosiegel sowie die
behandlung zeigen Ferkel nach der dreistündigen Trennung von der
Zusammenarbeit mit den Organisationen Aoel, WWF, Nabu und der
Sau eine gesteigerte Aktivität außerhalb des Gesäugebereiches und sie
Initiative Ökologischer Landbau. Vieles wurde in den vergangenen
verlieren teilweise ihre bevorzugte Zitzenposition. Dagegen zeigen
Jahren erreicht, vieles gibt es noch zu tun. Der Verband ist auf einem
Ferkel, die zur Kastration ausschließlich ein Schmerzmittel erhielten,
guten Weg. Wir Mitglieder sind es, die den Verband mit Leben erfüllen
keinen Wechsel in Richtung einer rangniederen Zitzenposition.
und seine Entwicklung aktiv gestalten.
Dies ergab eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Die Versammlung beschloss die Richtlinienänderung im Punkt 3.1. Frau
unter der Leitung von Prof. Eberhard von Borell, die das Verhalten und
Dr. Micklich erläuterte die Notwendigkeit der Anpassung der Richtlinie
die Saugordnung drei Stunden vor und nach der Kastration mit
an die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Injektionsanästhesie und anschließender Separierung der Ferkel
Die Erzeugerrichtlinie soll um folgende Vorgabe (kursiv) ergänzt verglich. Für den Versuch erhielten Ferkel der Gruppe 1 (n=29) eine werden:
Betäubung (Ketamin/Azaperon-Kombination) und eine Schmerz-behandlung (Meloxicam (Metacam®)), Gruppe 2 (n=24) erhielt nur ein
3. Tierische Erzeugung --> 3.1 allgemeine Grundsätze
Schmerzmittel (Meloxicam (Metacam®)) und Gruppe 3 fungierte als
- die Kastration für die Produktion von z.B. Mastschweinen und Ochsen
Kontrolle, also Kastration ohne Medikation. Alle drei Gruppen wurden
ist gestattet. Für die Kastration müssen vor dem Eingriff geeignete und
für drei Stunden separiert, d.h. von der Sau entfernt, da die betäubten
zugelassene Schmerzmittel zur Linderung des postoperativen Wund-
Ferkel etwa drei Stunden „nachschlafen" und in dieser Zeit vor dem
schmerzes eingesetzt werden.
Erdrücken durch die Sau geschützt werden müssen.
Sind Eingriffe aus Sicherheitsgründen, Hygienegründen sowie des
Diese Art der betäubten Ferkelkastration wird als tierschutzkonforme
Schutzes …, so muss Leiden und Schmerz minimiert und Betäu-
Alternative zur betäubungslosen Kastration diskutiert, unklar war aber
bungsmittel müssen, wo erforderlich, gebraucht werden.
bisher, wie sich die Separierung auf das Saugverhalten der Ferkel
Die betreffenden 15 Sauenbetriebe des Verbandes werden darüber
gesondert schriftlich informiert.
Die Ergebnisse 10 % der Ferkel aus Gruppe 1 und sogar 14 % der Tiere
Herr Ferber, Edeka Nord, erläuterte in seinem Beitrag dazu, dass die
der Kontrollgruppe (also Kastration mit anschließender Separierung,
Ferkelkastration mit Schmerzmittel nur ein erster Schritt ist. Andere EU-
aber ohne Medikation) verloren ihre bevorzugte Zitzenposition lassen
Länder produzieren Fleisch durch Ebermast bzw. nutzen nur weibliche
nun darauf schließen, dass die Separierung durchaus einen Effekt auf
Tiere für die Fleischerzeugung. Männliche Tiere werden anderweitig,
das Verhalten hat. Eine verminderte Stabilität der Saugordnung kann
z.B. zu Wurst, verarbeitet. Herr Ferber bekräftigte die gute Zusammen-
Auslöser für Rangkämpfe zwischen den Ferkeln sein und zu Stress
arbeit und die Vermarktung von Biopark-Erzeugnissen unter der
sowie einer reduzierten Milchaufnahme führen. Der Versuch konnte
dies zwar nicht durch eine verminderte Gewichtszunahme an den
Beim Blick auf die nächsten Monate, berichtete Herr Marth über den
Tagen nach der Kastration bei der Gruppe 1 und 3 nachweisen, jedoch
Stand des Baus der neuen Biomühle für die Futtermittelproduktion in
ist in jedem Fall mit einer erhöhten Stressbelastung durch die Rang-
Mecklenburg. Unser Vorsitzender wünscht allen Verbandsmitgliedern
kämpfe zu rechnen.
Schaffenskraft im neuen Wirtschaftsjahr, gutes Wetter und viel Erfolg.
Als zusätzlichen Nebeneffekt konnten die Wissenschaftler beobachten,
dass die Ferkel der Gruppe 2 nach der Separierung einen Anstieg in der
Säugezeit um 69 % zeigten, wogegen die Ferkel der Gruppe 1 28 %
weniger Zeit als vorher mit Saugen verbrachten. Gruppe 3 verhielt sich
unverändert. Die Forscher vermuten nun, dass die Ferkel der Gruppe 2
durch die Schmerzbehandlung mit Meloxicam bevorteilt waren,
während die zusätzliche Betäubung bei der Gruppe 1 diesen positiven
Effekt des Schmerzmittels wieder aufhob. Dies ist möglicherweise auf
die Beeinträchtigung der Koordinationsfähigkeit durch die Betäubung
zurückzuführen.
Tabelle: Auf einen Blick: Versuchsanordnung und Ergebnisse
QS Qualitätssicherung informiert:
Spezifische Zulassung eines Wirkstoffes bei der Ferkelkastration
beim Einsatz von Schmerzmitteln bei der Ferkelkastration hat sich
aktuell eine arzneimittelrechtliche Änderung ergeben, auf die wir Sie
hinweisen möchten:
Der Wirkstoff Meloxicam (Präparat Metacam®, Boehringer Ingelheim
Vetmedica GmbH) hat eine europaweite Zulassung erhalten für die
Reduktion postoperativer Schmerzen verbunden mit kleineren
Weichteiloperationen z.B. der Kastration beim Schwein. Damit steht für
Ferkelerzeuger und Tierärzte ein zugelassenes Produkt für die Quelle:
Schmerzreduzierung bei der Ferkelkastration zur Verfügung. Die bisher
Schmidt, Tatjana; König, Aniko & Eberhard von Borell: Einfluss von
notwendige Umwidmung von Wirkstoffen durch den Tierarzt entfällt
Analgesie und Anästhesie auf das Verhalten und die Saugordnung
daher ab sofort.
von Ferkeln nach der Kastration. KTBL-Schrift 479, S. 19-26
Zur Überprüfung des Kriteriums 3.6.9. „Ferkelkastration" erfolgt die
Dokumentation jetzt wie bekannt über den tierärztlichen Arznei-
mittelnachweis, ein Nachweis für die Umwidmung entfällt.
BIOPARK www.biopark.de Seite 3
Erzeugung von Lammfleisch
Erzeugung von Lammfleisch mit Landschafrassen unter den
Getreideauswuchs auf Ackerflächen) überwiegend die von Heidekraut
Bedingungen der Heidepflege
und Landreitgras.
Dr. M. Jurkschat
Aus Abbildung 2 ist die Entwicklung des Rohproteingehaltes in
Heidestandorte sind von hoher naturschutzfachlicher Bedeutung. Sie
Abhängigkeit vom Vegetationsstadium ersichtlich.
sind Lebensgrundlage vieler vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Ein Großteil dieser Standorte hat FFH- Status und muss im derzeitigen Zustand erhalten werden. Die derzeit am häufigsten angewendete Methode der Offenhaltung ist die Beweidung mit Schafen und Ziegen. Zum Einsatz kommen überwiegend Landschafrassen. Diese haben einen geringeren Nährstoffbedarf im Vergleich zu Wirtschaftsrassen und können sich den Besonderheiten von Heideaufwüchsen verdauungsphysiologisch besser anpassen. Allerdings ist auch bei den Landschafrassen zu beachten, dass bei hochtragenden und säugenden Muttern der Nährstoffbedarf deutlich ansteigt. Die Ansprüche säugender Heidschnucken bzw. wachsender Lämmer können aus dem Nährstoffangebot der Heide allein nicht befriedigt werden. Die Tierleistungen sind dementsprechend gering.
Im Folgenden wird dargestellt, welches Nährstoffangebot auf Abb. 2: Entwicklung des Rohprotein-
Heidestandorten zur Verfügung steht und inwieweit der Einsatz von
gehaltes im Heidekraut*
Fleischschafböcken in Landschafrasseherden bei teilweiser
(Calluna vulgaris), im Landreitgras sowie
Einbeziehung von Flächen außerhalb der Heide zur Verbesserung der
in Aufwüchsen, die außerhalb der Heide-
Mast- und Schlachtleistung der Lämmer beitragen kann. Basierend auf
fläche beweidet wurden.
den Ergebnissen mehrjähriger Untersuchungen werden Hinweise zur
(Jeder Datenpunkt entspricht dem Mittel der Rohdaten aus 3 Betrieben.
Herdenbewirtschaftung unte r den Bedingungen der Heidepflege
Die Linien kennzeichnen die Mindestproteinkonzentration für das
jeweilige Leistungsstadium)* nur fressbare Anteile (grüne Triebe, Blüten, Samen)
Nährstoffangebot auf der Heide
? Energiekonzentration
Im Unterschied zur Energiekonzentration genügen die Protein-
In der Abbildung 2 ist der Gehalt an Umsetzbarer Energie im
konzentrationen im Heidekraut zu keiner Phase der Mindest-
Heidekraut, im Landreitgras sowie in den Aufwüchsen, die außerhalb
anforderung für eine hochtragende Heidschnucke. Der Bedarf einer
der Heide beweidet wurden, dargestellt.
hochtragenden bzw. säugenden Mutter kann nur über die zusätzliche Beweidung auf jungem Landreitgras oder auf außerhalb der Heide gelegenen Flächen gedeckt werden. Im jungen Wachstumsstadium beim Landreitgras als auch auf den außerhalb der Heide gelegenen Weidegebieten ist die bedarfsgerechte Proteinversorgung säugender Mutterschafe zeitweise möglich.
• Lebendmasseentwicklung von Muttern und Lämmern bei
Heidenutzung
Die oben getroffenen Aussagen zu den Nährstoffkonzentrationen
widerspiegeln sich in der Lebendmasseentwicklung der Mutterschafe
und Lämmer (Tab. 1 bzw. 2). Die Tabelle 1 enthält die durch-
schnittlichen Lebendmassen der Mutterschafe in zwei Heideschäfereien
vor und nach einer mehrwöchigen Beweidung auf einer vorwiegend mit
Heidekraut bestandenen Heidefläche. In der ersten Herde waren die
Muttern säugend, in der zweiten Herde dagegen güst. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Muttern auf der Heide im nichtleistenden Stadium
Entwicklung des
(Herde 2) ihre Lebendmasse nicht nur halten, sondern sogar etwas
Energiegehaltes im Heidekraut*
erhöhen konnten. In der säugenden Herde dagegen kam es zu einem
(Calluna vulgaris), im Landreitgras
sowie in Aufwüchsen, die außer-
halb der Heidefläche beweidet
Tabelle 1: Mittlere Lebendmasse von Muttern der Rasse Graue
Gehörnte Heidschnucke bei Auftrieb und nach Abtrieb von
(Jeder Datenpunkt entspricht dem Mittel der Rohdaten aus 3 Betrieben.
Die Linien kennzeichnen die Mindestenergiekonzentration für das jeweilige Leistungsstadium)* nur fressbare Anteile (grüne Triebe, Blüten, Samen)
Aus der Abbildung 1 ist ersichtlich, dass der Energiegehalt der Pflanzen in allen drei Bereichen ausreichend ist, den Erhaltungsbedarf einer Heidschnucke abzudecken. Die verfügbaren Daten für das Heidekraut deuten darauf hin, dass die im Früh- und Spätsommer verfügbareEnergie auch für hochtragende Mutterschafe dieser Rasse ausreichend ist. Der Bedarf säugender Muttern wird jedoch bei weitem unter-
Auch die sehr geringen Zunahmen de r Lämmer in vorliegenden
schritten. Landreitgras im sehr jungen Vegetationsstadium ist dagegen
Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Nährstoffversorgung aus
in der Lage, diesem Bedarf zu entsprechen. Mit fortschreitendem Vege-
dem reinen Heideaufwuchs unzureichend ist (Tab. 2). In früheren
tationsstadium sinkt die Energiekonzentration jedoch schnell unter die
Untersuchungen sind mit Heidschnuckenhammeln bzw. weiblichen
Mindestkonzentration für hochtragende Mutterschafe ab. Erwar-
Lämmern Tageszunahmen von 190 g erzielt worden. Diese Werte
tungsgemäß übersteigen die Energiekonzentrationen der außerhalb
wurden jedoch auf Flächen außerhalb der Heide ermittelt. Zur besseren
der Heidegebiete beweideten Aufwüchse (Nachweide Grünland,
Ausschöpfung des Wachstumsvermögens sollten die besseren
Seite 4 www.biopark.de BIOPARK
Standorte innerhalb des Betriebes säugenden Muttern und Lämmern
werden können (Abb. 4). Allerdings sollte diese Mastendmasse bei
Hammellämmern nicht überschritten werden, da sonst mit stärkerer Verfettung gerechnet werden muss (siehe Nierenfettmenge von 480 g
Tabelle 2: Lebendmasseentwicklung von Bocklämmern der Rasse
bei Mastendmasse von 41 kg).
Graue Gehörnte Heidschnucke bei ausschließlicher
Heidebeweidung
Tabelle 4: Tägliche Zunahme und Anteil schlachtreifer Läm-
mer bei auswertbaren Kreuzungs- und Reinzuchtlämmern
zum Ende der Grünlandbeweidung Mitte September
3. Einsatz von Fleischschafböcken zur Verbesserung der Mast-
Tabelle 5: Schlachtleistung bei Hammellämmern aus der
Kreuzung Suffolk * Graue Gehörnte Heidschnucke bei
Weidehaltung bei Mastendmassen von 35 und 41kg
In einem Kreuzungsversuch sind in zwei Herden Muttern der Rasse Graue Gehörnte Heidschnucke mit Suffolkböcken verpaart worden. Die Geburts-gewichte der Kreuzungslämmer lagen je nach Geschlecht im Mittel um 0,8 bis 1,3 kg über denen der reinen Heidschnuckenlämmer. Es ergaben sich deutliche Unterschiede in Bezug auf Geburtsverhalten und Lämmer-verluste bei den mit Suffolkböcken belegten Muttern zwischen den beiden Versuchsherden (Tab. 3). In Herde 2 waren die Verluste im geburtsnahem Zeitraum aufgrund des hohen Anteils von Schwergeburten deutlich höher. H erde 2 beweidete im Ge gensatz zur Herde 1während der Hochträchtigkeitsphase Flächen außerhalb der Heide (Beweidung von Dauergrünland zu Beginn der Vegetationszeit Ende April). Die Geburts-gewichte waren deutlich höher im Vergleich zur Herde 1. Stichprobenartige Wägungen der Geburtsgewichte in Herde 2 ergaben Maximalgewichte von 6,0 kg, in Herde 1 dagegen von maximal 5 kg. Die Heidschnuckenmuttern sollten in der Hochträchtigkeitsphase nicht aus-
Abb. 4: Gruppen
gefüttert werden, um die Geburtsgewichte zu begrenzen.
von schweren
und leichten
Tabelle 3:Fruchtbarkeitsdaten und Lämmerverluste bei Graue
Gehörnten Heidschnucken (GGHS) in Reinzuchtanpaarung
und bei Verpaarung mit Suffolk-Böcken (SU)
hammeln aus
der Weidemast
(linke Gruppe
19,7 kg
Schlachtkörper
masse, rechte
Gruppe 16,4 kg
• Mast- und Schlachtleistung
Tab. 4 enthält eine Übersicht zu den Mastleistungsdaten bei Weidemast
1. Der Aufwuchs in der Heide ist ausreichend, um den Energie- und
auf Flächen außerhalb der Heide. Nahezu 50% der Kreuzungslämmer
Nährstoffbedarf einer Heidschnucke in der güsten Phase bzw. in der
hatte die erforderliche Mindestmastendmasse von 35 kg innerhalb der
Hochträchtigkeit zu decken. Günstig ist die Beweidung von Heidekraut
Vegetationsphase bis Mitte September erreicht. Der Anteil schlachtreifer
in Kombination mit möglichst noch jungen Heidegräsern. Hier sind
Lämmer bei den reinen Heidschnucken war dagegen sehr gering Die
Energie- und Proteingehalte noch relativ hoch. Die Gräser werden in
Tageszunahme der Kreuzungslämmer lag um 38 g über derjenigen der
dieser Phase gut aufgenommen mit positiven Auswirkungen auf den
reinen Heidschnuckenlämmer (vergleiche weibliche GGHS mit weiblichen
2. Das unterschiedliche Nährstoffangebot auf der Heide im
Auch bezüglich der Schlachtleistung wurden bei den Kreuzungen gute
Jahresverlauf muss bei der Konzeption der Herdenbewirtschaftung
Werte erzielt.(Tab.5). Die zum Wäge-
berücksichtigt werden. Die Lammzeit ist zeitlich möglichst so zu legen,
zeitpunkt schlachtreifen Weidelämmer
dass die jungen gehaltvolleren Gräser noch während der
sind entsprechend ihrer Lebendmasse Hochträchtigkeit genutzt werden können. Das Beweidungsverfahren ist
in eine schwere und eine leichte Grup-
hier so anzupassen, dass ein Selektieren der nährstoffreicheren
pe eingeordnet worden. Die Schlacht-
Pflanzenteile möglich ist („Weites Gehüt"). Während der Laktation
leistungsdaten zeigen, dass bei der
sollten Heiden in Kombination mit besseren Standorten außerhalb der
erreichten Wachstums-intensität von
Heide beweidet werden, sofern das Pflegeziel dies erlaubt.
ca. 240 g Lebenstagszunahme gut be-
3. Die Lämmeraufzucht bis zur Schlachtreife sollte außerhalb der
muskelte Schlachtkörper bei noch ak-
Heidestandorte auf besseren Flächen oder zumindest in Kombination
zeptablem Verfettungsgrad erzeugt
mit diesen erfolgen.
4. Über die Anpaarung von Fleischschafböcken in Landschaf-
Abb.3: Kreuzungslämmer aus der
rasseherden kann die Mast- und Schlachtleistung der Lämmer ver-
Anpaarung von Grauen Gehörn-
bessert werden. Die Mutterschafe sollten in der Hochträchtigkeitsphase
ten Heidschnucken mit Suffolk-
nicht ausge füttert werden, um die Geburtsgewichte zu begrenzen und
BIOPARK www.biopark.de Seite 5
Quelle DNR Zeitschrift Umwelt aktuell 03.2010
31.03.10, Artenschutz
Stallhasen lassen die Ohren hängen
Agrarförderung soll sich ökologisch orientieren
WWF und GEH: dramatischer Verlust der biologischen Vielfalt
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat sich im
auf dem Bauernhof
Januar für eine grundlegende Neuausrichtung der euro-
Berlin - Hasen findet man immer seltener in Feld und Wiese, sondern
päischen Agrarförderung ausgesprochen. Die derzeitige
bereits seit Jahren auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten
Förderung sei nicht mehr zeitgemäß, sagte Karin Holm-Müller vom SRU.
Arten. Vielen seiner domestizierten Verwandten ergeht es kaum
Öffentliche Gelder dürften nur noch für öffentliche Ziele eingesetzt
anders. Die Kaninchenställe von heute ähneln industriellen werden, vor allem für den Umwelt- und Naturschutz. Fleischfabriken und dort finden sich fast nur noch auf schnelles
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union steht
Wachstum getrimmte Mastkaninchen. Der WWF und die Gesellschaft
derzeit auf dem Prüfstand. Anlass dafür ist auch die Diskussion um die
zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen (GEH) beklagen, dass das
Zukunft des EU-Haushalts für die neue Finanzperiode 2014 bis 2020.
Artensterben vor Nutztieren nicht halt mache. Auch im Internationalen
Aus Sicht des SRU sind der Klimawandel und der Verlust der Arten-
Jahr der biologischen Vielfalt verabschiede sich jede Woche eine
vielfalt die zentralen Umweltprobleme des 21. Jahrhunderts. Die Land-
Haustierrasse von diesem Planeten.
wirtschaft und die Agrarpolitik spielten dabei eine wichtige Rolle. Die
Von den 56 einheimischen Kaninchenrassen gelten derzeit 18 als
intensive Landwirtschaft sei hauptverantwortlich für den Bio-
gefährdet. Ursprünglich wurden die Tiere zur Fleischerzeugung und
diversitätsverlust und verursache erhebliche klimaschädliche
wegen ihres Felles gezüchtet. Die einst wertvollen Felle werden heute
Emissionen von Lachgas und Methan.
kaum noch genutzt. Um den Konsum von jährlich 41 000 Tonnen
Auch die Umwandlung von Grünland in Ackerland und die
Kaninchenfleisch in Deutschland zu decken, setzt die Landwirtschaft
Trockenlegung von Mooren für die Agrarbewirtschaftung tragen laut
auf wenige Hochleistungsrassen. Die genetische Vielfalt bleibt dabei
SRU zum Klimawandel bei. Die Landwirtschaft sei zudem die
auf der Strecke. Bei den „Stallhasen" ist zum Beispiel das Angora
Hauptquelle der Überdüngung von Binnengewässern sowie der Nord-
Kaninchen, das früher wegen seiner Wolle sehr beliebt war, nahezu
und Ostsee. Um dem entgegenzuwirken, müssten die Beiträge der
verschwunden. Auch der „Meissner Widder", von der GEH zur
Landwirte zum Natur-, Umwelt- und Klimaschutz gezielter
„Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2010" erklärt, ist ein kräftiges
honoriert werden. Der Sachverständigenrat schlägt vor, die
bis zu fünfeinhalb Kilo schweres Tier, das vor 100 Jahren als wertvoller
bisherigen weitgehend einkommenspolitisch motivierten
Lieferant hochwertiger Silberfelle gezüchtet wurde. Heute gilt der
Zahlungen durch drei agrarpolitische Förderlinien zu ersetzen.
Meissner Widder als Tier als extrem gefährdet. „Bei lediglich vier
Dazu soll als Erstes eine ökologische Grundprämie gehören. Um
Züchtern mit sieben Rammlern und 14 Häsinnen findet sich der
sie zu erhalten, sollen Landwirte mindestens zehn Prozent der
graubraune Farbschlag", berichtet Antje Feldmann, Geschäftsführerin
landwirtschaftlichen Nutzfläche als „ökologische Vorrangflächen"
der GEH. Werden nicht bald weitere Züchter gefunden, ist dieser
bereitstellen und Standards einhalten, die den guten land-
Schlag bald ausgestorben".
wirtschaftlichen und ökologischen Zustand ihrer Flächen sicherstellen.
Bei alten Rinder-, Schweine-, Ziegen-, Hühner- und Schafrassen sieht
Zum Zweiten plädiert der SRU für den Ausbau der bisherigen
es ähnlich aus. In Deutschland umfasst die Rote Liste der Nutztiere
Agrarumweltmaßnahmen und des Vertragsnaturschutzes, die
mittlerweile 103 Rassen. „Die Einschränkung der Nutzung auf wenige
gezielter als bisher auf die neuen Herausforderungen aus-
Rassen ist nicht nur hierzulande ein Problem", erläutert Matthias
gerichtet sein müssten. Drittens solle es schließlich eine Prämie
Meissner, Referent für Landwirtschaft beim WWF. Weltweit gelten
zum Erhalt wertvoller Kulturlandschaften geben, die von
mehr als die Hälfte Nutztierrassen als gefährdet. Mit den Tieren sterbe
Nutzungsaufgabe bedroht sind. Dadurch sollen vor allem noch
ein Stück kultureller und biologischer Vielfalt. Um diese Entwicklung zu
vorhandene extensive Produktionsweisen mit ihrem positiven Einfluss
stoppen, machen sich WWF und GEH dafür stark, Nutztiere zu erhalten,
auf die Artenvielfalt und die abiotischen Ressourcen gefördert und
die an die Region, die Böden und die jeweilige Landschaft angepasst
erhalten werden.
sind. „Fleisch von alten Haustierrassen kann preislich nicht mit der
Zum gleichen Thema erschien auch ein Bericht des Instituts für eine
Massenware aus den industriellen Großbetrieben mithalten. Immer
europäische Umweltpolitik (IEEP), der erstmals die öffentlichen Güter,
mehr Konsumenten legen jedoch gerade beim Fleisch auf eine
die Landwirte europaweit bereitstellen, in vollem Umfang zu ermitteln
ökologische Produktion", so Matthias Meißner. Der WWF sieht für die
versucht. Die Studie ergab außerdem, dass die EU-BürgerInnen großen
alten Haustierrassen durchaus Chancen, allerdings müsse sich die
Wert auf diese öffentlichen Güter legen. [mbu]
Agrarpolitik stärker als bisher um ihren Erhalt kümmern und zum
Stellungnahme des SRU (PDF, 30 S., 230 kB):
Beispiel die regionale Vermarktung fördern. „Wir wollen keine Zoos für
Haustiere, sondern wir wollen alte Nutztierrassen nutzen", IEEP-Bericht:
unterstreichen GEH und WWF. Insbesondere in der Landschaftspflege
und beim ökologischen Landbau ergäben sich große Potenziale, um alte Haustierrassen wirtschaftlich attraktiv zu machen.
Keine Kürzung der Forschungsmittel des Bundesprogramms
ÖkologischerLandbau
Proplanta ® 11.04.2010 Pfizer stoppt Kälber-Impfstoff
(10.03.2010) Der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages hat
München - Nach mysteriösen tödlichen Blutungen von Kälbern stoppt
beschlossen, die Verpflichtungsermächtigungen für Forschungspro-
der Pharmakonzern Pfizer den Verkauf eines Rinderimpfstoffs.
jekte im Bundesprogramm Ökologischer Landbau zu erhalten. Die
Die Ursachen des sog. Blutschwitzens, bei dem Kälber bald nach der
Mittel werden damit nicht - wie zunächst im Februar beschlossen - um
Geburt durch die scheinbar unverletzte Haut und im Körper bluten und
3,3 Millionen Euro gekürzt.
oftmals verenden, sind nicht geklärt. Laut Pfizer könne die Impfung
gegen BVD eine von vielen möglichen Ursachen sein. Wissenschaft-liche Erkenntnisse lägen dazu aber nicht vor.
Der Verkauf des Rinderimpfstoffs PregSure gegen die Bovine Virus-
Biopark-Sommerveranstaltung in Linstow am 07.07.2010
diarrhöe (BVD) ist vorerst ausgesetzt. (dpa)
Zu den agrarwirtschaftlichen Themen
Bewerbungsfrist für das Trainingsprogramm Öko-Landbau
gehören diesmal die Einführung des
Bis zum 31.05.2010 besteht für Unternehmen noch die Möglichkeit,
neuen Bio-Logos sowie Beiträge zur
sich für das diesjährige Trainingsprogramm Öko-Landbau zu bewerben
Marktentwicklung mit dem Trend zur
und so Nachwuchskräfte für den eigenen Betrieb zu gewinnen und
Regionalität. Anmeldung bitte schriftlich
auszubilden. Weitere Informationen erhalten Sie unter
an Biopark e.V.: Fax 03843 245032 bzw.
E-Mail an [email protected]
Seite 6 www.biopark.de BIOPARK
Gefahr auf der Weide - Mit der richtigen Strategie gegen
bevorzugt am Schwanzansatz sowie am Euterspiegel (Schwanz- und
Steißräude). Neben den Auswirkungen auf die Haut und das Haarkleid führt ein Milbenbefall zwangsläufig zu hohen Leistungseinbußen.
. Ein Befall mit Endo-/ Ektoparasiten hat vor allem bei Jungrindern schwerwiegende Folgen:
Mit der richtigen Strategie zum Erfolg (Dr. Dr. B. Iben)
Oberstes Ziel jeder Parasitenbekämpfung muss es sein, Parasiten erst
gar nicht entstehen zu lassen, sondern vorzubeugen. Gute Erfolge zur
- geringere Futteraufnahme/ -verwertung und somit unbefriedigende
Bekämpfung von Parasiten in der Mutterkuhhaltung lassen sich vor
Gewichtsentwicklung (Minderzunahmen, Abmagerung)
allem durch ein auf Weidehygiene ausgerichtetes Management
--> Leistungseinbußen
erzielen sowie den strategischen Einsatz von Langzeitpräparaten.
- irreparable Organschäden
Beide Vorgehensweisen orientieren sich in erster Linie am Ent-
- Husten und Schweratmigkeit
wicklungszyklus der Parasiten und haben deren Unterbrechung zum
Ziel. Gute Erfolge bei der Bekämpfung von Parasiten in Mutter-
- schwache Immunität, anfälliger gegenüber anderen Krankheiten
kuhherden werden durch die Kombination
- raues, struppiges Haarkleid - höheres Erstkalbealter
- Totalverluste möglich
1. Überweidung ist zu vermeiden.
2. Erstsömmrige Tiere nicht mit älteren Rindern weiden lassen, Kälber
Deswegen ist es besonders wichtig, gerade die Jungtiere gegen einen
nicht auf bereits verseuchte Weiden bringen.
Parasitenbefall zu schützen. Denn bei deren Aufzucht wird der
3. keine feuchten Wiesen zur Beweidung nutzen (Reservoir für
Grundstein für ihre spätere Lebensleistung (Mast- und Milchleistung)
Lungenwurmlarven), Einzäunen von Tümpeln und künstliche
Tränken einrichten, keine „stehenden natürlichen" Wasserstellen
Zu den bekanntesten Endoparasiten (schädigende Organismen im Tier) zählen folgende:
Es gibt eine Menge von Präparaten, die sich jedoch erheblich in ihrer Wirkungsweise und Art der Verabreichung unterscheiden. Zum einen
Magen- Darm Würmer
seien hier zunächst die Boli- Präparate genannt, welche einmal vor
Die geschlechtsreifen Würmer leben in der Schleimhaut des Darmes
oder zu Beginn der Weideperiode verabreicht werden, bieten sie zum
bzw. des Labmagens und ernähren sich dort von Blut. Sie scheiden Eier
Teil Schutz über die gesamte Weideperiode gegen Ekto- und
aus, die mit dem Kot ins Freie gelangen. Von der Temperatur abhängig
Endoparasiten. Am vorteilhaftesten erwiesen sich die Aufguss-
entwickeln sich im Kot die verschiedenen Stadien. Magen- Darm-
präparate (Pour-On Präparate), da sie tierfreundlicher als Injektionen
Würmer beeinträchtigen die Eiweißverdauung, was wiederum zu
oder die orale Eingabe von Medikamenten und relativ einfach zu
Minderzunahmen führt.
verabreichen sind. Des Weiteren haben sie, abhängig vom Hersteller,
eine lange Wirkungsdauer und besitzen ein breites Wirkungsspektrum.
Der Lungenwurm schmarotzt in den Bronchien und in der Luftröhre und
Folgendes Behandlungskonzept mit Pour-On Präparaten wird
wird dort zur Ursache von Verstopfungen der Atemwege, Ödeme,
Überdehnungen und Zusammenfließen der Lungenbläschen und 1. Behandlung zum Weideaustrieb
durch bakterielle Folgeinfektionen- Lungenentzündungen. Übertragen
Bei dieser Behandlung kann schon der Grundstein für eine effektive,
werden die Eier durch Aushusten der Bronchialflüssigkeit oder durch
vorbeugende Parasitenbehandlung gelegt werden. Das betrifft in
mit dem Kot ausgeschiedenen Larven. Der Lungenwurm tritt verstärkt
erster Linie die erstsömmrigen Jungrinder als auch die zweitsömmrigen
bei feuchtwarmer Witterung auf. Auffällige Symptome sind Husten,
Tiere, z.B. tragende Färsen. Es gilt Ektoparasiten abzutöten. Sowie
erhöhte Atemfrequenz (Atemnot), Fieber, Gewichtsabnahmen und
ruhende Larven im Tierorganismus als auch von der Weide
struppiges Fell.
aufgenommene Larven werden im Tier eliminiert, ohne sich weiter zu
entwickeln. Die Neuverseuchung der Weide wird dadurch stark
Insbesondere in feuchten Gebieten ist mit vermehrten
reduziert und der Infektionsdruck dauerhaft gesenkt.
Leberegelvorkommen zu rechnen. Die Egel durchdringen innerhalb
2. Mitsommerbehandlung 8-10 Wochen nach Weideaustrieb
weniger Tage die Darmwand und gelangen über die Bauchhöhle in das
Dient vor allem der nachhaltigen und umfassenden Reduzierung der
Lebergewebe und schließlich in die Gallengänge. Erste Anzeichen einer
Wurmbürde (insbesondere des Lungenwurms) sowie der Bekämpfung
Erkrankung treten erst im Herbst bzw. Winter auf. Typische
Krankheitssymptome sind verminderte Fresslust, Abmagerung,
3. Aufstallbehandlung
Durchfall, gelegentlich Schwellungen an Hals oder Unterbrust,
Die Aufstallbehandlung nach dem Sommer wird oftmals
Bauchfellentzündungen.
vernachlässigt. Aber gerade sie sollte standardgemäß durchgeführt werden um eine Neuverseuchung der Weiden in der kommenden
Auch Ektoparasiten (auf dem Tier vorkommende Schädlinge) stellen
Weidesaison entgegen zu wirken. Sie ist besonders wichtig, um die
ein Problem vor allem vermehrt während der Stallzeit dar. Hierzu zählen
Restwurmbürde, die die Tiere von der Weide mitbringen, zu entfernen.
Des Weiteren schützt diese Aufstallungsbehandlung vor Milben, Läusen
Läuse und Haarlinge
und Haarlingen, die sich im feuchtwarmen Stallklima explosionsartig
Haarlinge (z.B. Hautdassellarve) unterscheiden sich von Läusen (z.B.
Rinderlaus) durch ihre beißenden Mundwerkzeuge sowie dem
Ziele einer modernen Parasitenbekämpfung beim Rind
Verhalten. Läuse beißen sich während des Blutsaugens in die Haut während Haarlinge aktiv herumlaufen und sich von Hautschuppen und
- gleichzeitige Bekämpfung der Endo- und Ektoparasiten
-sekreten ernähren. Besonders gefährlich ist der Befall mit
- einfache und schmerzfreie Anwendung
Hautdassellarven. Sie leben monatelang unter der Rückenhaut und
(Aufgusspräparate: Pour-on Methode)
wandern durch Wirbelkanal und Speiseröhre. Wirtschaftliche Schäden
- breites Wirkungsspektrum (auch Wirkung auf ruhende Stadien) und
sind vor allem Ausschlachtverluste und Minderung der Fleischqualität.
lange Wirkungsdauer (5-6 Wochen gegen die wichtigsten Parasiten)- kurze Wartezeiten aufgrund der doppelten Wartezeit im ökologischen
Die durch Räudemilben verursachte Räude ist eine der häufigsten
- Umweltverträglichkeit
Hauterkrankungen des Wiederkäuers. Es gibt drei Hauptgattungen der Milben (Sarcoptes (Grabmilbe), Psoroptes (Saugmilbe), Chorioptes
Parasitenbekämpfung bedeutet: Bessere Gesundheit und
(Nagemilbe)) die sich hinsichtlich ihres Erscheinungsbildes
höhere Leistungsfähigkeit des Rindes!!!
unterscheiden. Die Grabmilbe breitet sich beginnend am Kopf über den ganzen Körper aus. Die Saugmilbe zeigt erste Schäden am Rücken,
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Brust und Hals mit Tendenz zur Ausbreitung. Die Nagemilbe beginnt
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Informationsdienst Gentechnik - 19.03.2010
Bulgarien verhindert GVO-Anbau
Das bulgarische Parlament stimmte gestern für eine Verschärfung der Gesetzgebung die bisher den Anbau von gentechnisch veränderten Organismen für kommerzielle und wissenschaftliche Zwecke geregelt
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hat. Zwar sprach es sich nicht für ein generelles Anbau-Verbot aus,
- Familie Baldermann, Tel/Fax: 038457 24324
verschärfte die Abstandsregelungen aber so weitreichend, dass der
- A. Titze, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft
Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen für Landwirte praktisch
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unmöglich wird. Nach der neuen Gesetzgebung ist der Anbau von
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Gentechnik-Pflanzen in einem Radius von 30 km zu Schutzgebieten,
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10 km zu Bienenfarmen und 7 km zu biologischen Landwirtschafts-betrieben verboten, was insgesamt einem kompletten Anbau-Verbot gleich kommt. Bulgarien reagierte mit der Verschärfung der
Aus der Geschäftsstelle Güstrow: Neue Mitarbeiterin beim Biopark e.V.
Abstandsregeln auf den Willen des Volkes, denn der überwiegende
Ab dem 06. April 2010 wird die Geschäftsstelle von Kerstin Wittek
Teil der bulgarischen Bevölkerung lehnt den Gentechnik-Anbau nach
unterstützt. Ihre Aufgabenbereiche werden das organisieren von
Veranstaltungen, Qualitätsmanagement und Redaktionelle Tätigkeiten
sein. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und heißen Kerstin herzlich
im Biopark-Team willkommen.
gesetz-news-357894 infOMG: Bulgaria Puts Total Ban on GM Crops
Hinweis: Berichte und Meldungen unserer Mitglieder, insbesondere wenn
es sich um Beiträge zur Weiterentwicklung des Verbandes handelt oder um Beiträge, die für die anderen Mitglieder von Interesse sind, werden
Kommentar: Bulgarien nimmt großen Abstand von Gentechnik
gerne entgegengenommen und veröffentlicht.
Eine Email an [email protected] genügt.
Source: http://biopark.de/wm_files/Zeitungen/Heft_26_normal_kleine_datei.pdf
EFFECT OF GRAZING LEGUMES OR GRASS FORAGES WITH OR WITHOUT CORN SUPPLEMENATION ON ANIMAL PERFORMANCE AND MEAT QUALITY OF FORAGE-FINISHED BEEF. A. Wright, J. Andrae, M. Miller, P. Gunter, C. Fernandez Rosso, E. Pavan and 1Clemson University, Clemson, SC 29634 Angus x Hereford steers (n = 32) were used in a 2-yr study (2011 and 2012) to examine forage type (legume species, alfalfa and soybeans LG vs. grass species, tall fescue and sudangrass, GR) and daily corn supplementation (0%, NS, vs. 0.75% BW, CS) on animal performance and carcass quality. Steers grazed (May-August) for a total of 105 d when finished to an equal time endpoint. Upon completion of the finishing period, steers were slaughtered and carcass data were collected. Steaks (2.5 cm thick) from the longissimus dorsi muscle (LM) were collected for measurement of proximate analysis and tenderness after different postmortem aging times (2, 4, 7, 14, 28 d). Data were analyzed in a mixed model using a 2x2 factorial arrangement of treatments. Steer was the experimental unit and year included as a random effect. Corn supplementation (CS) increased (P < 0.05) average daily gain (ADG), hot carcass weight (HCW), dressing percentage (DP) and tended (P < 0.06) to increase fat thickness at the 12th rib (FT). CS also increased (P < 0.05) yield grade (YG) and tended to increase (P < 0.07) quality grade (QG). In terms of forage, LG increased (P < 0.05) DP and HCW, with a tendency to increase ADG (P < 0.06). CS resulted in lower (P < 0.05) concentrations of CLA c9t11 and n-3 FA. Steers receiving CS had a higher (P < 0.05) n-6:n-3 ratio (3.1 vs. 2.4), but both are lower than the 4:1 ratio recommend by health officials. Grazing GR increased (P < 0.05) saturated FA due to greater (P < 0.05) concentrations of stearic (C18:0) acid. LG forage increased calcium content of the LM. Tenderness was only affected (P < 0.05) by postmortem aging. Grazing legumes during finishing improves HCW and DP, and tends to improve ADG. Corn grain supplementation to grazing steers improved animal performance while not negatively impacting the nutritional qualities of the meat. Introduction: Forage-finished beef remains a niche market in the U.S., but it continues to grow each year in terms of consumer demand. This is related to perceived human health and environmental benefits (low-input production systems). There are also studies (Franzluebbers, 2007 and Russelle et al., 2007) suggesting economic and environmental benefits when crops are integrated with forage based livestock systems. Forage finishing beef with our without corn supplementation, provides an opportunity for producers to integrate livestock and crops. The primary human health benefits associated with finished beef when compared to feedlot-finished beef are less saturated fat, improved n-6:n-3 fatty acid ratio, and a higher percentage of conjugated linoleic acids (CLA) (French et al., 2000; Pavan et al., 2008; Fincham et al., 2009.) Duckett et al. (2009) reported that meat from forage compared to concentrate diets had higher concentrations
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